Auf dem Nockherberg

Der bayerische Olymp strahlt bei der Starkbierprobe 2008 mit vielen neuen Gesichtern, nach dem Rückzug des langjährigen Ministerpräsidenten aus Wolfratshausen. Gänzlich neue Gesichter sind es bei genauerer Betrachtung nicht, eher alte Bekannte in neuen Positionen, die beim Politiker-Derblecken 2008 auf dem Nockherberg im Saal ihrer Läuterung entgegen sehen. Dass sich die neue, ruhige Diskussionskultur des fränkischen Landesvaters auf dem Nockherberg durchsetzen wird, ist nicht zu erwarten. Eher ein Weckruf wird es werden. Die Große Koalition kann das bayerische Wechselspiel wohlwollend belächeln. Doch die sprudelnden Einnahmen der öffentlichen Kassen, inmitten des Münchner und bayerischen Wahlkampfes, verwirren selbst den alterfahrenen Münchner Oberbürgermeister. Er träumt von großen Winterspielen und bekommt Albträume von zu rapiden Verkehrsanbindungen. Sein CSU Widersacher beschränkt sich da eher auf lausige Kleinstattacken. Die Rolle der bayerischen Opposition wird Bruder Barnabas erstmals in Gestalt von Michael Lerchenberg übernehmen müssen, der seinen Spaß an der scharfen Wirkung von Worten schon bei seinen brillanten Auftritten als Stoiber Double bewiesen hat. Seine Fastenrede wird er in Mönchskutte von der Bühne herab predigen. Und auch beim anschließenden Singspiel 2008 wird Satirisches auf Geladenes treffen, inszeniert wird das Spiel um Schein und Sein von Eva Demmelhuber, verfasst von Holger Paetz und Uli Bauer. Durch das Programm führen Ursula Heller und Werner Schmidbauer.