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"Mehr Schwarz als Lila" heißt Lena Goreliks neuer Roman, der von drei Jugendlichen handelt, die noch auf der Suche sind: nicht mehr Kinder, noch nicht erwachsen. Nichts ist eindeutig. Und dann passiert etwas. In "Mehr Schwarz als Lila" geht es um die erste Liebe und einen Kuss am falschen Ort: im ehemaligen Konzentrationslager, bei einer Klassenfahrt nach Auschwitz. Ein Aufschrei geht durch die Medien - darf das sein? Wie muss Erinnerungskultur gelebt werden? "Ich sammle Widersprüche", schreibt die 36-jährige Gorelik in ihrem aktuellen Roman. Sie muss selbst mit vielen Zuschreibungen leben: Als sie elf ist, flieht ihre Familie aus Russland in die Bundesrepublik, als sogenannte "Kontingentflüchtlinge". Gorelik ist Jüdin. Schließlich: Münchnerin. Und: Schriftstellerin und Journalistin, Teigtaschenfan und Kunstliebhaberin, Mutter und überzeugte Sockensortiererin. Bumillo erfährt von ihr, wie feiner Kuchen und gute Literatur zusammenhängen. Weshalb Fotokunst zu großen Romanen inspirieren kann. Wer die drei coolsten Juden aller Zeiten sind, und wie man Putin auf den Zahn fühlt, bei russischen Teigtaschen und Wodka. Und dass Schubladendenken absolut keinen Sinn macht.
(ARD-alpha)