Folgeninhalt
Diese Folge erzählt die Geschichte einer überzeugten Pazifistin, die sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg für die Friedensbewegung eingesetzt hat. Else Gillmann wurde 1915 in Stuttgart geboren. 1934 wurde der Vater verhaftet und sechs Monate im Konzentrationslager Heuberg, einem Übergangslager für politische Gefangene, auf der Schwäbischen Alb inhaftiert. Für Else Gillmann begann eine Zeit zwischen "kleinen Protesten", "leisem Widerstand" und Anpassung, wie sie es selbst beschreibt. Der Kriegsausbruch kam für sie als Pazifistin nicht überraschend: Hitler und Krieg, das war für sie gleichbedeutend. Als die Bombenangriffe auf Stuttgart im April 1943 immer heftiger wurden, wurde sie mit ihrem Neugeborenen im Luftschutzkeller verschüttet. In dieser ausweglosen Situation schwor sie sich, für den Frieden zu arbeiten, sollte sie diesen Krieg überleben. Sie überlebt ihn, auch ihr bewusstloses Kind wird gerettet. Bis heute ist Else Gillmann politisch interessiert und engagiert, nach dem Krieg war sie in der Friedensbewegung aktiv, hat in den 50er Jahren gegen die Wiederbewaffnung demonstriert, sich in den 80ern der neuen Friedensbewegung angeschlossen. Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg blieb prägend. Dass sich dies nicht wiederholen solle, war lebenslang ihre Maxime.
(SWR)
Länge: ca. 15 min.