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Dass US-Präsident Trump als erstes Land seiner ersten Auslandsreise ausgerechnet Saudi-Arabien besucht hat, sorgt international für Aufsehen. Dem im eigenen Land angeschlagenen Präsidenten verschafft der Besuch eine Atempause, wirtschaftlich beschert er den USA einen Waffendeal im Wert von knapp 100 Milliarden Euro. Das erzkonservative wahhabitische Königreich, aus dem Al-Kaida-Chef Osama bin Laden und die meisten der Attentäter des 11. September stammen, ist für die USA ein unersetzlicher strategischer Partner - und gleichzeitig ein brandgefährlicher Verbündeter. Washington braucht die Saudis um die US-Militär-Stützpunkte am Golf zu halten, im Kampf gegen den Terror und als Regionalmacht im zerrütteten Nahen Osten. Allerdings müssen sich die USA eingestehen, dass die saudische Politik selbst Teil des Problems ist, dass reiche Saudis den IS und sunnitische Gotteskrieger finanzieren und dass ein Verbündeter, bei dem Frauen kaum Rechte haben, Verurteilte geköpft, Blogger ausgepeitscht werden, höchst fragwürdig ist. Die Saudis wiederum brauchen die USA als Waffenlieferant und als Schutzmacht, vor allem gegen den aufstrebenden schiitischen Iran. Das WELTjournal beleuchtet die umstrittenen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und den USA und analysiert die Rolle des saudischen Königshauses in einer weltpolitisch höchst gefährdeten Region.
(ORF)