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Die Maya - die Menschen aus Mais - herrschten bis ins 8. Jahrhundert nach Christus in Mittelamerika. Die ältesten Zeugnisse ihrer Kultur stammen aus dem 3. Jahrtausend vor Christus. Als die Spanier im 16. Jahrhundert auf ihren Eroberungszügen die Regenwälder von Peten im heutigen Guatemala durchquerten, stießen sie auf gespenstische Kulissen. Riesige Pyramiden, weitläufige Plätze, gewaltige Paläste. Sie standen vor den Toren Tikals, der ehemaligen Metropole der sagenumwobenen Maya, einer Stadt, die in ihrer Blüte bis zu 80.000 Menschen beherbergte. Im 8. Jahrhundert nach Christus wurde Tikal jedoch von der Bevölkerung innerhalb kurzer Zeit verlassen. Was war passiert? Aus dem Rätsel wurde bald ein Mythos, der bis heute die Maya als ein friedliches Volk darstellt, das in enger Verbundenheit mit der Natur gelebt haben soll. Doch die Geschichte der Maya in Tikal war eine andere, wie neue wissenschaftliche Forschungsarbeiten belegen. Es ging um Macht, um Selbstverherrlichung und um Vergöttlichung einer herrschenden Elite, die rücksichtslos ihren Lebensraum ausbeutete. Das Resultat war ein ökologischer Supergau, aber auch eine der bedeutendsten Hochkulturen des Altertums.
(SWR)
Länge: ca. 30 min.