Die Spur der Ahnen

Es ist der 20. März 1920. Seit Tagen tobt auf Leipzigs Straßen ein erbitterter Kampf um die Macht in der noch jungen Weimarer Republik. Und auch an diesem Tag wird es in Leipzig wieder Tote geben. Einer von ihnen ist Martin Hässelbarth, Oberpostassistent, verheiratet und Vater zweier Kinder. Die Umstände seines Todes sind bis heute ungeklärt. Eine verirrte Kugel soll es gewesen sein, die den damals 40-Jährigen traf. Sein Leichnam soll, auf Anordnung der Polizei, in einem Bleisarg auf einem Dresdner Friedhof bestattet worden sein. Diese Geschichte wird in der Familie von Karin Friedemann von Generation zu Generation weitergegeben. Aber warum sollte man den Verstorbenen in einem Bleisarg bestatten? Ging die Polizei damals vielleicht doch von einem Mord aus? Karin Friedemann - die Enkelin von Martin Hässelbarth - hat auf diese Fragen keine Antwort und nur wenige Anhaltspunkte, um das Geheimnis zu lüften. Doch nicht nur die Umstände des Todes ihres Großvaters interessieren sie. 30.000 Reichsmark soll die Familie der Braut - ihrer Großmutter - damals bei der Hochzeit gezahlt haben. Ein Vermögen. Und die Beziehung zwischen ihren Großeltern war wohl zeitlebens nicht die beste. Ein Frauenheld soll er gewesen sein und auch ein wenig selbstverliebt. Mit einer Sterbeurkunde und einigen Fotos macht Karin Friedemann sich auf die Suche.