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Ein Jahr Luther und nun? Der "Kulturjournal"-Test zum Reformationsjubiläum Ein Jahr lang Luther und Reformation: Zahlreiche Bücher und Veranstaltungen, ja sogar Luther-Accessoires wie Socken und Kekse. Seit dem Herbst 2016 feiert die Evangelische Kirche Deutschland mit zahlreichen Partnern das Reformationsjubiläum. Am 31. Oktober 2017 ist der Höhepunkt, ein bundesweiter Feiertag, denn an diesem Tag im Jahr 1517 soll Martin Luther seine Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche geschlagen haben. Doch was hat das Jubiläumsjahr gebracht? Wie viel wissen die Menschen über Luther, seine Thesen und die Reformation? Hat das Jahr die Menschen verändert? Das "Kulturjournal" macht den Test. Bürgerengagement auf dem Land: die NDR Reportage "Bürgerbus und Dorfcoach" Wenn alle anderen schon gegangen sind, dann kommt sie: Christel Schulz, Dorfcoach im tiefsten Vorpommern. Gegen die Einsamkeit in der ländlichen Einöde hat sie ein paar Rezepte parat: Mit Yoga in heruntergekommenen Gutshöfen, Kochabenden oder kleinen Gesprächsrunden will sie den wenigen Leuten, die geblieben sind, das zurückgeben, was sie nach der Schließung von Dorfkonsum und Eckkneipe schon lange vermissen: ein bisschen kulturelles, vor allem ein soziales Leben. Auch der Bürgerbus RoBBy in Rotenburg/Wümme in Niedersachsen will mit Ehrenamtlichen eine schon lange schmerzende Lücke füllen: den öffentlichen Nahverkehr wieder erwecken, der die Bewohner zum Arzt, zum Kino oder zu ihren Nächsten bringt. Der Bevölkerungsrückgang auf dem Land ist nicht nur ein statistisches, sondern vor allem ein soziales und kulturelles Problem. Was sich engagierte und einfallsreiche Dörfler dagegen einfallen lassen, darüber berichtet die Reportage "Bürgerbus und Dorfcoach", die das NDR Fernsehen am 3. November 2017 um 21.15 Uhr zeigt. Dem Grauen Gesichter geben: eine Graphic Novel über das Flüchtlingsdrama Gaby von Borstel und ihr Mann Peter Eickmeyer aus Melle bei Osnabrück waren drei Wochen lang auf einem Schiff im Mittelmeer. Sie hat gerettete Flüchtlinge interviewt, er hat alles gezeichnet. Ihr Schiff: die "Aquarius" der Hilfsorganisation SOS Méditerranée. Diese Zeichnungen halten das Leid fest, machen es greifbar, im Gegensatz zu den Bildern, die täglich in den Nachrichten vorbeiflimmern. "Liebe deinen Nächsten", heißt die Graphic Novel, angelehnt an den ersten Flüchtlingsroman von Erich Maria Remarque, aber auch an das Bibelzitat. Fernab von politisch konstruierten Obergrenzen appelliert dieses beeindruckende Buch an die Humanität der Gesellschaft. Gaby von Borstel und Peter Eickmeyer schaffen mit ihrer Graphic Novel das, was in den Debatten oft fehlt: Mitgefühl für die Flüchtlinge und ihre Situation. Hannover live on stage: die Theaterserie "Eine Stadt will nach oben" Was das Fernsehen kann, kann das Theater schon lange. Und weil TV-Serien seit einiger Zeit boomen, macht das Schauspiel Hannover jetzt eine Theaterserie: "Eine Stadt will nach oben". Die Stadt ist natürlich Hannover, aber nicht das heutige, sondern das Hannover der 1910er- und 1920er-Jahre. Angelehnt an den Roman "Ein Mann will nach oben" von Hans Fallada, erzählt die Serie von einem ehrgeizigen jungen Mann, der erst in der Hanomag-Fabrik, dann am Hauptbahnhof arbeitet und schließlich Unternehmer wird. Eine Serie in zehn Teilen, inszeniert von ganz unterschiedlichen Regisseuren. Das "Kulturjournal" hat sich die ersten Folgen angeschaut. Die nächsten Vorstellungen sind am 4., 11., 18. und 20. November 2017. Die Kunst der Wiederholung: die Ausstellung "Never Ending Stories" in Wolfsburg Wiederholung, eintönig und einfallslos!? Weit gefehlt. Es gibt offenbar gute Gründe, warum Andy Warhol alles in Serie machen musste, weshalb M. C. Escher einen auf Endlostreppen entführt oder die Gedanken von Fischli und Weiss immer wieder um den Lauf der Dinge kreisen: Die Ausstellung "Never Ending Stories" im Kunstmuseum Wolfsburg präsentiert Loops in der Kunst- und Kulturgeschichte. Damit legt sie nicht nur ein wiederkehrendes Strukturprinzip des Lebens offen, sondern verrät auch viel über den Menschen an sich: von seinem Wunsch nach Unendlichkeit, seinem Werden und Vergehen, dem Gefangensein in Denkspiralen und Teufelskreisen. Aber auch über seinen Glauben an das Neue im Ewiggleichen oder die Trance. Das "Kulturjournal" begibt sich einmal mehr in eine Ausstellung und hofft auf eine endlos einzigartige Selbsterfahrung in ultimativen Raumloops und unendlichen Spiegelräumen. "wahr. schön. gut.": Julia Westlake kommentiert die Kulturwoche Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft: Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. "Der Norden liest": Oliver Bottini in Braunschweig Vom rumänischen Banat bis nach Mecklenburg führt Oliver Bottinis neuer Krimi "Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens". Sein Kripo-Kommissar Ioan Cozma ist ein einsamer Mann, der sich von der Welt zurückgezogen hat. Als eine Deutsche erstochen aufgefunden wird, die Tochter eines Großbauern, macht er sich wieder auf den Weg. Oliver Bottini gilt als einer der besten deutschen Kriminalschriftsteller, seine Romane sind mehrfach mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet worden. In der "Kulturjournal"-Reihe "Der Norden liest" stellt er sein Buch am 3. November 2017 in der Jakob Kemenate in Braunschweig vor. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Braunschweiger Krimifestival.
(NDR)