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Erst war die Freude groß...
Vor 17 Jahren gab es erstmals wieder ein Wolfsrudel in Deutschland. Über 100 Jahre gab es keine Wölfe hier. Inzwischen soll es rund 60 Rudel bundesweit geben. Die anfängliche Euphorie ist in Teilen Ernüchterung, Verärgerung und sogar Angst gewichen. Denn Landwirte haben Angst um ihre Herden, sind verärgert, weil Entschädigungen für gerissene Nutztiere oft spät kommen und teilweise zu gering ausfallen. Und so fordern sie schon lange, dass das streng unter Naturschutz stehende Raubtier im Zweifel geschossen werden darf. Das war auch Thema auf der Landwirtschaftsministerkonferenz, die in der letzten Woche in Potsdam tagte. Der Wolf - ein Beutegreifer, an dem sich die Geister scheiden. Im Märchen war er oft der Böse. Zugleich sind Wölfe aber faszinierende Rudeltiere mit ausgeprägtem Sozialverhalten. Finden wir noch einen Weg, Natur und Wildnis in unser modernes Leben zu integrieren? Diese Frage stellt Andreas Beerlage in seinem Buch "Wolfsfährten" (Gütersloher Verlagsanstalt). Das Kulturjournal spricht mit ihm, ebenso wie mit dem "Wolfsbüro" in Niedersachsen und einem betroffenen Schäfer.
Werbung - so ganz nebenbei. So läuft "influencen" (deutsch: beeinflussen).
Und so arbeiten "Influencer" im Internet. Das sind Menschen, die ihren Alltag in die Öffentlichkeit tragen, im Internet Texte, Bilder und Filme veröffentlichen. Sie zeigen sich beim Kochen, am Strand, beim Schminken, im neuen Look. Und Millionen Menschen schauen ihnen dabei zu, folgen ihnen auf Instagram oder Youtube. Ihre Produktempfehlungen sind inzwischen ein Milliardengeschäft. Denn pro Foto bekommen sie Geld - zum Beispiel von dem Designer, dessen Kleidung sie dort tragen. Doch wie lebt es sich, wenn man seinen Alltag permanent zur Schau stellt, wie inszeniert ist dieser, wie viel ist Sein, wie viel ist Schein? Das Kulturjournal hat Influencer begleitet in ihrem Alltag und wirft einen kritischen Blick auf die neue Ära der Werbung.
Beim Festival in Cannes wurde Fatih Akin für seinen neuen Film gefeiert, Hauptdarstellerin Diane Kruger hat den Preis als beste Schauspielerin gewonnen. Und außerdem wurde "Aus dem Nichts" als deutscher Kandidat für den Auslands-Oscar auserkoren. Völlig zu Recht. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau, deren Mann und Sohn bei einem Bombenanschlag in Hamburg getötet werden. Ein Neonazi-Paar wird verdächtigt, vor Gericht aber überraschend freigesprochen. Die Ehefrau und Mutter der Opfer kann dieses Urteil nicht akzeptieren, sie will Rache. "Aus dem Nichts" (Kinostart: 23. November) ist ein spannender Thriller, zugleich aber auch ein politischer Film, ein Kommentar zu den Ermittlungen der NSU-Morde. Das Kulturjournal spricht mit Diane Kruger, die in der Nähe von Hildesheim aufgewachsen ist, und mit dem Hamburger Regisseur Fatih Akin über die politische Dimension ihres Filmes. Mal trägt er einen Wuschelkopf, mal scheinen ihm die Haare gerade zu Berge zu stehen, dann wieder bindet er sich einen strengen Zopf. Dahinter steckt kein System, sondern die Frisur geht nach Lust und Laune. Auf jeden Fall scheint seine Energie noch in der letzten Haarspitze zu vibrieren, wenn er musiziert - und wie!
Technisch virtuos, dabei sensibel und immer enthusiastisch. Jean Rondeau ist einer der führenden Cembalisten unserer Zeit, dabei gilt er mit seinen gerade mal 26 Jahren noch als Newcomer. Beim Telemann-Festival in Hamburg tritt der "Artist in Residence" als Solist auf, macht Kammermusik und wagt sich ebenso an Cross Over (ab 24. November). Exklusiv für das Kulturjournal improvisiert Jean Rondeau - so zeitgemäß war Barock wohl noch nie.
"Fünf Sterne deluxe" gehören mit "Die Fantastischen Vier", "Fettes Brot" und "Deichkind" zu den Elder Statesmen des deutschen Hiphop. Besonders Ende der 90er sorgten die Hamburger Jungs immer wieder für Hinhörer ("Willst Du mit mir gehen?", "Ja, ja, Deine Mudda", "Die Leude"...). Doch seit 2000 hatten sie kein gemeinsames Album mehr. Das hat sich nun nach 17 Jahren geändert. Denn nun ist ihr drittes Album "Flash" erschienen. Das "Comeback" von Fünf Sterne deluxe darf laut Band allerdings gar nicht so genannt werden.
Julia Westlake trifft "das Bo", "Tobi Tobsen" und DJ Coolmann, um über nicht enden wollende Hiphopper-Comebacks, Hiphop im Alter, Eitelkeit, Hamburg und alles andere zu sprechen. Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat uns besonders aufgeregt? Was hat uns amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft - Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. Viel Spaß!
Vor 17 Jahren gab es erstmals wieder ein Wolfsrudel in Deutschland. Über 100 Jahre gab es keine Wölfe hier. Inzwischen soll es rund 60 Rudel bundesweit geben. Die anfängliche Euphorie ist in Teilen Ernüchterung, Verärgerung und sogar Angst gewichen. Denn Landwirte haben Angst um ihre Herden, sind verärgert, weil Entschädigungen für gerissene Nutztiere oft spät kommen und teilweise zu gering ausfallen. Und so fordern sie schon lange, dass das streng unter Naturschutz stehende Raubtier im Zweifel geschossen werden darf. Das war auch Thema auf der Landwirtschaftsministerkonferenz, die in der letzten Woche in Potsdam tagte. Der Wolf - ein Beutegreifer, an dem sich die Geister scheiden. Im Märchen war er oft der Böse. Zugleich sind Wölfe aber faszinierende Rudeltiere mit ausgeprägtem Sozialverhalten. Finden wir noch einen Weg, Natur und Wildnis in unser modernes Leben zu integrieren? Diese Frage stellt Andreas Beerlage in seinem Buch "Wolfsfährten" (Gütersloher Verlagsanstalt). Das Kulturjournal spricht mit ihm, ebenso wie mit dem "Wolfsbüro" in Niedersachsen und einem betroffenen Schäfer.
Werbung - so ganz nebenbei. So läuft "influencen" (deutsch: beeinflussen).
Und so arbeiten "Influencer" im Internet. Das sind Menschen, die ihren Alltag in die Öffentlichkeit tragen, im Internet Texte, Bilder und Filme veröffentlichen. Sie zeigen sich beim Kochen, am Strand, beim Schminken, im neuen Look. Und Millionen Menschen schauen ihnen dabei zu, folgen ihnen auf Instagram oder Youtube. Ihre Produktempfehlungen sind inzwischen ein Milliardengeschäft. Denn pro Foto bekommen sie Geld - zum Beispiel von dem Designer, dessen Kleidung sie dort tragen. Doch wie lebt es sich, wenn man seinen Alltag permanent zur Schau stellt, wie inszeniert ist dieser, wie viel ist Sein, wie viel ist Schein? Das Kulturjournal hat Influencer begleitet in ihrem Alltag und wirft einen kritischen Blick auf die neue Ära der Werbung.
Beim Festival in Cannes wurde Fatih Akin für seinen neuen Film gefeiert, Hauptdarstellerin Diane Kruger hat den Preis als beste Schauspielerin gewonnen. Und außerdem wurde "Aus dem Nichts" als deutscher Kandidat für den Auslands-Oscar auserkoren. Völlig zu Recht. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau, deren Mann und Sohn bei einem Bombenanschlag in Hamburg getötet werden. Ein Neonazi-Paar wird verdächtigt, vor Gericht aber überraschend freigesprochen. Die Ehefrau und Mutter der Opfer kann dieses Urteil nicht akzeptieren, sie will Rache. "Aus dem Nichts" (Kinostart: 23. November) ist ein spannender Thriller, zugleich aber auch ein politischer Film, ein Kommentar zu den Ermittlungen der NSU-Morde. Das Kulturjournal spricht mit Diane Kruger, die in der Nähe von Hildesheim aufgewachsen ist, und mit dem Hamburger Regisseur Fatih Akin über die politische Dimension ihres Filmes. Mal trägt er einen Wuschelkopf, mal scheinen ihm die Haare gerade zu Berge zu stehen, dann wieder bindet er sich einen strengen Zopf. Dahinter steckt kein System, sondern die Frisur geht nach Lust und Laune. Auf jeden Fall scheint seine Energie noch in der letzten Haarspitze zu vibrieren, wenn er musiziert - und wie!
Technisch virtuos, dabei sensibel und immer enthusiastisch. Jean Rondeau ist einer der führenden Cembalisten unserer Zeit, dabei gilt er mit seinen gerade mal 26 Jahren noch als Newcomer. Beim Telemann-Festival in Hamburg tritt der "Artist in Residence" als Solist auf, macht Kammermusik und wagt sich ebenso an Cross Over (ab 24. November). Exklusiv für das Kulturjournal improvisiert Jean Rondeau - so zeitgemäß war Barock wohl noch nie.
"Fünf Sterne deluxe" gehören mit "Die Fantastischen Vier", "Fettes Brot" und "Deichkind" zu den Elder Statesmen des deutschen Hiphop. Besonders Ende der 90er sorgten die Hamburger Jungs immer wieder für Hinhörer ("Willst Du mit mir gehen?", "Ja, ja, Deine Mudda", "Die Leude"...). Doch seit 2000 hatten sie kein gemeinsames Album mehr. Das hat sich nun nach 17 Jahren geändert. Denn nun ist ihr drittes Album "Flash" erschienen. Das "Comeback" von Fünf Sterne deluxe darf laut Band allerdings gar nicht so genannt werden.
Julia Westlake trifft "das Bo", "Tobi Tobsen" und DJ Coolmann, um über nicht enden wollende Hiphopper-Comebacks, Hiphop im Alter, Eitelkeit, Hamburg und alles andere zu sprechen. Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat uns besonders aufgeregt? Was hat uns amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft - Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil. Viel Spaß!
(NDR)