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Der Film führt in das zentralchinesische Wudanggebirge, den Ursprungsort des Taijiquan. Er begleitet den Kampfkunstmeister Tian Liyang und stellt eine Landschaft vor, die zu den bedeutendsten Pilgerzielen des Daoismus gehört. 1994 wurde sie wegen ihrer zahlreichen Klöster und Tempel von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Noch heute wird in den Wudangbergen einer der wichtigsten daoistischen Götter verehrt: Zhenwu - der kriegerische Kaiser des Nordens. Die Legende erzählt, wie er nach jahrelangen meditativen Übungen zur Kultivierung von Körper und Geist Unsterblichkeit erlangte. Regisseurin Ulla Fels und ihr Team sind den alten Geschichten gefolgt und haben Schauplätze entdeckt, an denen noch immer das alte China spürbar scheint. Vor beeindruckender Naturkulisse inszeniert Meister Tian Liyang im "Wudangstil" traditionelle Kampfkunstformen wie Bagua, Xingyi und Taijiquan. Im weiten Gewand, die langen Haare zum Knoten hochgesteckt, erscheint er wie eine Vision aus einer längst vergangenen Zeit. Viele Schauplätze dieses Films waren während der Kulturrevolution nicht zugänglich, und die daoistischen Übungen, die Grundlage des "Wudangstils" sind, waren verboten. Nur heimlich konnten die alten Großmeister ihr Wissen an Jüngere weitergeben. Heute dürfen chinesische Jugendliche wieder ganz offiziell Kampfschulen wie die von Meister Tian Liyang besuchen. Die daoistischen Klöster wurden renoviert und sind Ziel einer wachsenden Schar von Pilgern und Touristen. Die Nonnen und Mönche der Wudangberge dürfen wieder religiöse Zeremonien durchführen sowie, als Höhepunkt des Jahres, das Fest zur Verehrung des Nordkaisers.
(rbb)
von Ulla Fels
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Deutsche TV-Premiere: So, 29.05.2005, Südwest Fernsehen