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Shanghai wächst sich selbst über den Kopf, in atemberaubender Geschwindigkeit. Noch höher, noch schneller, noch teurer heißt die Devise, nach der sich die Megapolis am Gelben Meer explosionsartig ausbreitet. Der "Drachenkopf" im Flussdelta des Yangtse begegnet dennoch bis heute als historisch gewachsener Ort aus Mythen, Moden und Machtverteilungskämpfen. Hier die engen Gassen, in denen die Bewohner ganz selbstverständlich mit dem Pyjama zum nächsten Laden schlendern, dort die imposante Kulisse der Wolkenkratzer, die nachts zu einem hektisch bunten Lichtermeer animiert werden. Der Film thematisiert diese Gegensätze und zeigt, was geblieben ist von der kolonialen Vergangenheit, wie es sich als alteingesessener Bürger in dieser Stadt lebt, was Architekten von dem Bauboom halten und was die Denkmalpflege zu dem radikalen Verschwinden historischer Substanz meint. Die Filmautorin Ingeborg Koch-Haag besucht Künstler und Kulturinstitutionen, Menschen und Märkte, Kirchen und Kaufhäuser, fährt mit dem ultraschnellen Transrapid und erlebt Buddhas Geburtstagsfeier in einem der Tempel - und sie stellt fest: In dieser Stadt ist zwischen Kommunismus und Kapitalismus alles möglich.
(hr-fernsehen)