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Der Lebensraum der Bolon, einer 5.000 Mitglieder kleinen Volksgruppe im Nordwesten von Burkina Faso nahe der Grenze zu Mali ist während der dortigen Regenzeit, immer wieder für längere Zeit von der übrigen Welt abgeschnitten. So verwundert es nicht, dass sie als ziemlich eigenwillig gelten, und dass es bei ihnen Dinge zu entdecken gibt, die selbst Kenner fremder Kulturen in Staunen versetzen. Wie die meisten Völker in Westafrika haben auch die Bolon viele verschiedene Masken, mit denen sie jeweils zu ganz bestimmten Feierlichkeiten tanzen. So versuchen die Menschen, Verbindung mit jenen Wesen aufzunehmen, die außerhalb des Dorfs in der Wildnis weilen. Diese gilt einerseits als unheimlich, kann zerstören, andererseits gilt sie als Ursprung des Lebens. Die Wesen der Wildnis verfügen nach den Glauben der Bolon über große Macht. Es gilt daher, sie wohlwollend zu stimmen. Normalerweise ist in Westafrika alles, was mit Masken zu tun hat, reine Männersache. Bei den Bolon aber gibt es eine "Mutter der Masken". Sie führt die wenigen anderen Frauen an, die sich den Masken nähern dürfen und die auch in das Geheimnis der Masken eingeweiht sind. Diese Mutter der Masken nimmt im ganzen Jahr eine gewichtige Rolle in der Dorfgemeinschaft ein.
(3sat)
von Ulrike Jung