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Zwölf Tage lang streifte der schottische Schriftsteller Robert Louis Stevenson, Autor der "Schatzinsel", 1878 durch die Berge des französischen Zentralmassivs und schrieb das Buch "Reise mit dem Esel durch die Cevennen", die erste Wanderliteratur überhaupt. Der englische Reiseführerautor Bradley Mayhew folgt nun der Originalroute Stevensons. Sie führt in zwölf Etappen von der Vulkanlandschaft des Velay 220 Kilometer weit über die Berge des Lozère bis nach Saint-Jean-du-Gard in den Cevennen. Im Städtchen Le Puy-en-Velay mit seiner imposanten Kathedrale startet Bradley. Erstes Ziel ist Le Monastier-sur-Gazeille, ein Ort mit trutzigem Kloster. Hier trifft Stevenson seine Reisevorbereitungen und mietet einen eigenwilligen Leihesel für Wanderer. Der Weg folgt dem Oberlauf der Loire, passiert Weiler, die von Burgen überragt werden, quert ein Hochplateau. Im Städtchen Pradelles hört Bradley, dass vor 250 Jahren hier das sogenannte Untier von Gévaudan sein Unwesen trieb und Dutzende Menschen tötete. Wie Stevenson übernachtet Bradley im Schweigekloster Notre-Dame des Neiges. Dann steigt er auf den Mont Lozère, den höchsten Punkt der Tour. Er trifft Hirten, die ihre Herden wie ehedem auf die Sommerweiden treiben. Am gesamten Stevensonweg atmet das gute, alte, langsame Frankreich. Bradley hört vom Mangel an Arbeitsplätzen, genießt dennoch das gute Essen und die freundliche Atmosphäre. Nun geht es durch die Cevennen, zunächst bergab, in das tiefe Flusstal der Tarn. In Le Pont-de-Montvert begann der Krieg der Kamisarden. Bradley trifft Wassermüller, Bienenzüchter und Ziegenhirten. Und den Bauern Jean-Christophe Barthes, der den Pélardon produziert, den berühmten Rohmilchkäse der Cevennen. Bradley beendet nach zwölf Tagen wie einst Stevenson die Tour in Saint-Jean-du-Gard, einem Städtchen am Fluss Gardon.
(ARD-alpha)