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Der Konflikt zwischen Iran und Israel ist im Moment der gefährlichste der Welt. Erst recht seit der Aufkündigung des Atomabkommens durch US-Präsident Trump. "#SRFglobal" fragt, ob die Regierungen in Teheran und Jerusalem auf die Unterstützung der Bevölkerung zählen können. Florian Inhauser diskutiert mit Pascal Weber, Nahost-Korrespondent SRF in Beirut und Gilda Sahebi, gebürtige Iranerin, Politologin und Publizistin. Feindseligkeiten sind nichts Neues zwischen dem Iran und Israel, aber der 10. Mai markierte einen neuen Tiefpunkt. Israelische Stellungen auf den Golan-Höhen waren von syrischem Territorium aus mit Raketen angegriffen worden. Israel antwortete mit Angriffen auf Dutzende Stellungen, die den iranischen Quds-Brigaden zugerechnet werden. Die Auseinandersetzungen ereigneten sich genau zwei Tage, nachdem Donald Trump angekündigt hatte, die USA würden sich vom Atomabkommen mit dem Iran zurückziehen. Damit spielt Trump den Scharfmachern auf beiden Seiten in die Karten. In Israel ist die einst starke Friedensbewegung apathisch geworden, seit das Land als Folge des syrischen Bürgerkriegs fast umzingelt ist von Teheran-gesteuerten Streitkräften. Iranische Armeevetreter wiederum haben Trumps Entscheidung sogar begrüßt: ohne den Atomdeal, begründeten sie, habe der Iran freie Hand, seine "Verteidigungskapazitäten" auszubauen, inklusive Raketenprogramm. Soviel zur Kriegsrethorik der Politiker und Generäle. Florian Inhauser fragt bei "#SRFglobal", ob die Bevölkerung beider Länder sich von der Kriegsrethorik anstecken lässt.
(3sat)