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Was ist los in Italien? Mit seiner Regierung der Populisten aus "Lega" und der systemkritischen "Fünf-Sterne-Bewegung" scheint Italien zum Problemfall für Europa und den Euro zu werden. Fremdenfeindlichkeit, Europaverdruss, Abschottung, aggressive Rhetorik und Gleichgültigkeit gegenüber einer steigenden Staatsverschuldung prägen neuerdings den politischen Alltag zwischen Alpen und Ätna. Eine Bestandsaufnahme und Reise quer durch das Land. Gespräche mit führenden Politikern und Wissenschaftlern in Rom ergänzen einander zu der Bestandsaufnahme. Während überall in Europas liberalen Demokratien die Populisten erstarken, ist in Italien der Wandel bereits zur Regierungswirklichkeit geworden. Das drastische Abschmelzen der großen Volksparteien, der Vertrauensverlust der Bevölkerung in Eliten und die Medien, die wirtschaftlichen Probleme und eine zunehmende Europaverdrossenheit hat den systemkritischen und systemfeindlichen Parteien den Weg in die Verantwortung geebnet. Aber warum glauben so viele Italiener den radikalen Parolen der rechten Lega und ihres Anführers, Innenminister Matteo Salvin? Warum bekennt sich ein Drittel der Bevölkerung zu den oft utopischen Idealen der Fünf-Sterne-Bewegung des Komikers Beppe Grillo? Eindrücke und Begegnungen einer Reise quer durch ein zutiefst verunsichertes Land sowie vertiefende Hintergrundgespräche fügen sich zusammen zu einer kritischen Bestandsaufnahme eines Landes, das möglicherweise eine Entwicklung nur vorhernimmt, die vielen Demokratien Europas drohen könnte. Von den Grenzzäunen in Ventimiglia, wo Flüchtlinge vergebens auf die Weiterreise nach Frankreich warten, über die Käsekeller und Schweinefarmen der Emilia Romana und die Arbeiterviertel Pisas führt die Reise zu den Anhängern der Fünf-Sterne-Bewegung in Caserta bei Neapel.
(3sat)