Folgeninhalt
Frei nach dem autobiografischen Bericht von Rudolf Petershagen 1. Teil: Entscheidung an der Wolga Der zweite Weltkrieg ist zu Ende. Deutschland ist besiegt. In einem Eisenbahnwaggon, auf dem Weg nach Sibirien, erklärt Oberst Joachim Ebershagen der mit ihm in die Gefangenschaft gehenden Generalität, warum er Greifswald kampflos den Russen überlassen hat. Im September 1942 steht Oberst Ebershagen mit seinem 2.000 Mann starken Regiment der 6. Armee kurz vor Stalingrad. In Deutschland wird bereits eine große Propagandaschlacht zum Fall von Stalingrad vorbereitet. Ritterkreuzträger Ebershagen soll dazu in Berlin eine Rede halten und wird nach 1 1/2 Jahren Frontleben in die Heimat geflogen. Zurück an der Front ist ihm klar, dass der Krieg hier im Osten entschieden werden soll. Noch scheut er sich, diesen Fakt konsequent zu Ende zu denken, denn der Widerstand der russischen Armee ist stark. Nach einer massiven Gegenoffensive gelingt es den Sowjets die deutsche Armee in Stalingrad einzuschließen. Für Ebershagen steht fest: "Aus einem Kessel haut man sich raus, ehe es zu spät ist". Doch Berlin schweigt und Feldmarschall Paulus gibt keinen eigenen Befehl aus. Auf freier Steppe und gefrorenem Boden, bei minus 32 Grad, hungrig, übermüdet, kurz vor dem Erfrieren haben die deutschen Truppen keine Chance. Doch die Generalität besteht auf Durchhalten. Ebershagens Einwände, man habe auch menschliche Verpflichtungen den Soldaten gegenüber, stoßen auf Unverständnis. Bei einem Gefecht wird der Oberst schwer verletzt und in das Feldlazarett von Stalino ausgeflogen. Von seinem Regiment überleben 82 Mann und gehen in Kriegsgefangenschaft. 2. Teil: Als die Glocken schwiegen Der Lazarettaufenthalt in Stalino hat Ebershagen zum Grübeln gebracht. Ebershagen weiß plötzlich nicht mehr, wofür er kämpft. Dieses Gefühl verstärkt sich nach der Rückkehr in seine Heimatstadt Greifswald, wo es noch aussieht, als gäbe es gar keinen Krieg. Dabei hat er die vielen zerstörten Städte vor Augen, die er seit Stalingrad passiert hat.
(mdr)