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Die meisten Weimarer kennen Rudolf Keßner und treffen ihn oft: im Eiltempo auf dem Fahrrad, in seinen graphischen Betrieben, im Stadtrat, wo er seit 1990 die Grünen vertritt, in der Kirche St. Peter und Paul, wo er mindestens einmal in der Woche die Aufsicht übernimmt, oder neuerdings im Sophien- und Hufeland Klinikum. Vor etwa einem Jahr begann er mit der Ausbildung zum Sterbebegleiter beim Ambulanten Besuchs-, Hospiz- und Palliativberatungsdienst der Johanniter Unfallhilfe. Seit dem ist er der Mann unter den "Grünen Damen", die in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Hospizen Patienten seelisch zur Seite stehen. Ein Ehrenamt, das er schon lange übernehmen wollte, für das er, nun im Ruhestand, endlich Zeit findet. Ihm geht es vor allem darum, den Menschen, die schwer krank sind, oder jenen, die wissen, dass sie bald sterben werden, auf Augenhöhe zu begegnen - ihr Leben weiterhin zu achten und wertzuschätzen bis zum Schluss. Rudolf Keßner stammt aus Herrnhut in der Oberlausitz. Sein Glaube, durch das christliche Elternhaus und die vielen Jahre im Internat der Herrnhuter Brüdergemeine geprägt, kommt aus tiefstem Herzen: "Mein Glaube schenkt mir Geborgenheit. Ich kann es mir nicht anders vorstellen", sagt er.
(mdr)
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Deutsche TV-Premiere: Sa, 23.02.2019, MDR