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477

Nachtcafé

D, 1987–

Nachtcafé
SWR/Tom Oettle/Baschi Bender
Serienticker
  • Platz 292477 Fans
  • Serienwertung5 143504.75von 12 Stimmeneigene: –
870

Landleben - Idylle oder Hölle?

Folgeninhalt
Auf dem Land lebt man im Einklang mit der Natur, frei und entschleunigt. Während man in überfüllten Städten von schlechter Luft und Stress umgeben ist und sich mit Wohnungsnot und Mietpreis-Wahnsinn herumärgert. Auf der anderen Seite fehlt den Dörfern im Gegensatz zu den Städten die Anbindung und die Infrastruktur: Jobs, Schulen und kulturelle Angebote sind nicht selten Mangelware. Und während Städter angeblich nicht mal ihre nächsten Nachbarn kennen, stecken Dörfler mutmaßlich ihre Nase ungefragt in die Angelegenheiten ihrer Mitmenschen. – Wo also lebt es sich am besten? Es gibt Menschen, die auf dem Land aufwachsen, aber der Enge und Spießigkeit schnellstmöglich entfliehen wollen. Der lang ersehnte Schritt in die Stadt fühlt sich an wie das Entdecken der großen weiten Welt. Gleichzeitig haben immer mehr Menschen das Großstadtleben satt und wollen raus aufs Land. Für sie ist das Landleben der Inbegriff von Naturverbundenheit und Entschleunigung. Doch ist diese Traumvorstellung auch Realität? Oder ist die erhoffte Gemeinschaft so einge-schworen, dass man als Neuankömmling außen vor bleibt und statt der ersehnten Ruhe gibt es nur gackernde Hühner und unaufhörliches Kuhglocken-Läuten? Für so manches Dorfkind heißt es: "Einmal Land – immer Land!" Fest verwurzelt im Dorf schätzen sie die Landluft genauso wie das gute Miteinander der Landbe-wohner. Nicht selten hält ein ganzes Dorf in der Not zusammen und steht zum Beispiel einem jungen Witwer oder einer kranken Seniorin geschlossen zur Seite. Und während immer wieder vom Dorfsterben die Rede ist, gibt es auch Menschen, die sich ganz bewusst dazu entscheiden, dem entgegen zu wirken. Beispielsweise wenn ein junges Paar die alte Dorfkneipe wieder auf Vordermann bringt und damit einen neuen Orts-Mittelpunkt schafft. Was sind die Vorteile und was die Probleme vom Leben auf dem Land? Was wapp-net besser: Aufwachsen in der Natur oder durchboxen im Großstadtdschungel? Und wo lebt es sich denn nun besser: In der Stadt oder auf dem Land? "Landleben – Idylle oder Hölle?", das ist das Thema am 08. März 2019 bei Michael Steinbrecher im Nachtcafé. Regina Killer betreibt seit vielen Jahren traditionelle Landwirtschaft in einem bayrischen Dorf. Zur Tradition gehört auch, dass ihre Milchkühe Glocken tragen. "Die Glocke", so die Bäuerin, "ist ein schützenswertes Kulturgut." Doch davon fühlt sich ihr Nachbar gestört, der vor einiger Zeit in Hörweite der Kuhglocken ein Haus baute. Seit Jahren beschäftigt dieser Kuhglocken-Streit nun die Gerichte. Der Schweizer Schauspieler Hans Schenker war auf der Suche nach Ruhe, als er mit seiner Frau im Berner Oberland ein Dorfgasthaus übernahm. Doch den Dörflern gefiel ganz und gar nicht, wie Schenker das Gasthaus mit Leben füllte. Es folgte ein Kleinkrieg zwischen dem Städter und den Einheimischen, der bald auch die Presse beschäftigte. "Überall im Dorf lauern Abgründe", lautet Schenkers bittere Bilanz. Als im letzten Sommer ihr Haus abbrannte, stand Britta Besser mit Mann und Kindern vor dem Nichts. Doch die zugezogene Familie konnte auf den Rückhalt der Dorfgemeinschaft zählen. Mit Kleiderspenden bis zu Wohnungsangeboten half das Dorf, wo es nur ging und tat alles, damit es Familie Besser nach der Katastrophe an nichts fehlte. "Das Dorf hat uns aufgefangen und war wie eine Familie." Simon Pearce wuchs als Sohn eines Nigerianers und einer bayrischen Volksschauspielerin in der Provinz nahe München auf. In der ländlich geprägten Gemeinde genoss der Comedian einerseits eine behütete Kindheit, doch die Hautfarbe der Familie fiel auf: "Wir waren die einzigen Schwarzen, da reden die Leute." So war er immer wieder rassistischen Beleidigungen und sogar Übergriffen ausgesetzt. Sven Finke-Bieger ist auf dem Land aufgewachsen und lebt heute mit seinem Mann in einem 300-Seelen-Dorf an der Mosel. Den jungen Mann zieht es nicht in die Großstadt. "Moselaner sind kreativ, was das Feiern angeht", preist Finke-Bieger die Vorzüge seiner Heimat. So war es auch eine sprichwörtliche Weinlaune, die dazu führte, dass der Jura-Student Deutschlands erste männliche Weinkönigin wurde. Jahrzehntelang hat Prof. Dr. Werner Bätzing das Leben auf dem Land erforscht. Er beschreibt, welche Mentalitäten in unseren Dörfern herrschen, wie man mit falschen Erwartungen am Landleben scheitern kann, und was das besonders Lebenswerte am Landleben ausmacht. Außerdem sagt der Kulturgeograph: "Ein Dorf braucht Menschen, die bereit sind, das Dorfleben aktiv mitzugestalten."
(SWR)
Wo läuft diese Folge?
Keine geplanten Ausstrahlungen.
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Erstausstrahlungen
Deutsche TV-Premiere: Fr, 08.03.2019, SWR Fernsehen
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