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Die ehemalige Klosterkirche St. Maria und Markus auf der Insel Reichenau im Bodensee ist mehr als 1.000 Jahre alt. Die romanisch-gotische Kirche bildet das Zentrum der Klosterinsel Reichenau, deren Geschichte so bedeutsam ist, dass sie heute zum Weltkulturerbe der Unesco gehört. Die Tradition und das Erbe der benediktinischen Mönche prägen die Insel und ihre Bewohner bis heute. Die Klosterinsel Reichenau am Bodensee ist einer der fruchtbarsten Flecken in Deutschland. Heute ist sie vor allem als Gemüseinsel bekannt. Der Ursprung der Landwirtschaft geht auf benediktinische Mönche zurück, die im frühen Mittelalter die Insel urbar gemacht haben. Sie gründeten ein bedeutendes Kloster auf der Insel, das um 1000 n. Chr. ein wichtiges Zentrum abendländischer Kultur war. Heute gibt es noch drei Kirchen auf der Reichenau, die an die alte Klostertradition erinnern - St. Georg, St. Peter und Paul und die große ehemalige Klosterkirche St. Maria und Markus. Der Film begleitet Manfred Müller, den Mesner von St. Maria und Markus, der über die Kunstschätze der Kirche wacht. Der Fischer und Weinbauer Stefan Riebel und die Wein- und Gemüsebäuerin Stefanie Wehrle führen beruflich eine Familientradition fort, die seit vielen Jahrhunderten auf der Insel gepflegt wird. Früher waren die Mönche die Herren der Insel und beschäftigten die Bauern in der Landwirtschaft. Seitdem das mächtige Koster 1803 von den letzten Mönchen verlassen wurde, übernahmen 1830 die ehemaligen Lehensnehmer die Grundstücke, womit der Grundstock für die heutige Gemüseinsel gelegt wurde. Seit 2001 haben einige benediktinische Mönche und Nonnen auf der Reichenau eine neue Heimat gefunden - in St. Peter und Paul, der Nachbarkirche der ehemaligen Klosterkirche. Dort wirkt Pater Stephan Vorwerk seit einigen Jahren als Gemeindepfarrer und Seelsorger. Das ist ungewöhnlich für einen benediktinischen Mönch, aber so schließt sich der Kreis einer über tausend Jahre alten Tradition.
(SWR)