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Das Thema Sterbehilfe spaltet die deutsche Gesellschaft. Während die einen fordern, sie gesetzlich zu erlauben, halten Kritiker sie für unnötig. Über das Für und Wider diskutiert die Runde bei "Fakt ist!" aus Magdeburg. Erleben möchte es niemand, doch für viele Menschen ist es Realität, das Leben mit einer lebensbedrohlichen, unheilbaren Krankheit, möglicherweise im Endstadium, die Aussicht auf ein Dasein unter großen Schmerzen auf unbestimmte Zeit, als Belastung möglicherweise sogar für Angehörige oder Freunde. Fast drei Viertel aller Deutschen, das ergeben Umfragen, würden in so einem Fall die Möglichkeit haben wollen, ihr Leben eigenverantwortlich zu beenden, sprich: Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Möglich ist das aber nur im Ausland - denn in Deutschland ist aktive Sterbehilfe, also die Verabreichung eines tödlichen Medikaments durch einen Arzt, verboten. Befürworter der Sterbehilfe, z.B. die Deutsche Gesellschaft für humanes Sterben (DGHS), fordern eine Lockerung der Gesetze. Gegner argumentieren damit, dass es nicht rechtens sei, über Leben und Tod zu entscheiden und dass Ärzte damit gegen den hippokratischen Eid verstießen. Zudem brauche es in Zeiten hochmoderner Schmerztherapie die Sterbehilfe nicht. Befürworter und Gegner der Sterbehilfe, Betroffene und Ärzte diskutieren bei "Fakt ist!" darüber, ob der Staat regeln soll, wie der mündige Bürger sein Lebensende gestaltet. Soll jeder eigenverantwortlich entscheiden dürfen? Vor welche Herausforderungen stellt es die Menschen, die Sterbehilfe leisten sollen? Und warum ändert sich der Wunsch nach Sterbehilfe manchmal doch, wenn der Tod wirklich naht? Zu Gast in der Runde bei Moderatorin Anja Heyde sind: - Petra Sitte, Bundestagsabgeordnete der Linken - Dr. med. Matthias Gockel, Palliativmediziner und Buchautor - Simone Pareigis, Leiterin der Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten in Sachsen-Anhalt - Ulrich Paulsen, Klinikseelsorger und Vorsitzender des Hospizverbandes Sachsen-Anhalt. Bürgerreporter Stefan Bernschein spricht mit dem DGHS-Vertreter Rolf Knoll aus Sachsen und weiteren Gästen, die sich in der Hospizarbeit engagieren, Gespräche über das Sterben führen und Forderungen an die Politik äußern wollen.
(mdr)