Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen Serienstart-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten
38

Achtung, Essen!

D, 2020–

Achtung, Essen!
ZDF/Grafik Cine Impuls
  • 38 Fans
  • Serienwertung0 39290noch keine Wertungeigene: –
102

Keime

Folgeninhalt
Die zweijährige Madita bekommt 40 Grad Fieber. Schnell wird klar: Es ist kein gewöhnlicher Infekt. Trotz Antibiotika bleibt das Fieber hartnäckig. Die Diagnose: Madita hat einen ESBL-Keim. "Das reißt einem den Boden unter den Füßen weg. Man hat Angst", sagt Mutter Lissi Haselsteiner über die schwere Zeit. ESBL steht für "Extended Spectrum Beta-Lactamasen". Laktamasen sind Enzyme, die Bakterien immun machen können gegen die Wirkung von Antibiotika. Die Dokumentations-Reihe "Achtung, Essen!" wurde für die ZDFmediathek entwickelt. Hier stehen engagierte Menschen, die oft schwer zu lösende Gegensätze aushalten müssen und für eine bessere Ernährung kämpfen, im Vordergrund. Manchmal geht es dabei um Leben und Tod. Sie haben das Wort. So beklagen Mediziner, dass sich diese gefährlichen Keime immer weiter ausbreiten. In Europa sterben daran jährlich etwa 33 000 Menschen, schätzen Experten. "Unsere Antibiotika werden knapp. Die Frage ist nicht, wird das passieren? Es passiert - schon heute. Das Problem ist vor unserer Haustür. Es sterben deswegen Menschen jeden Tag", warnt Prof. Hanan Balkhy, stellvertretende Generaldirektorin der Weltgesundheitsbehörde WHO. Auch auf der Frühchenstation im Klinikum Bremen-Mitte starben Ende 2011 drei Babys infolge einer Infektion mit einem antibiotikaresistenten Keim. Weitere Frühchen überlebten nur knapp. Bis heute weiß Martin Eikenberg, Facharzt für Hygiene am Bremer Klinikum, nicht, woher der Keim kam. Die Suche nach der Ursache dauerte Monate. "Eigentlich hat man das gesamte Klinikum umgekrempelt", erinnert sich Eikenberg. Das unbefriedigende Ergebnis: "Es gibt Hinweise darauf, dass das Resistenzgen in Russland mal nachgewiesen wurde. Wir wissen aber nichts weiter über die Herkunft." Antibiotika werden in zwei großen Bereichen eingesetzt. Einmal in der Humanmedizin, um Menschen zu helfen, aber auch in der Tierhaltung, um kranke Masttiere zu behandeln. Im Jahr 2018 wurden 722 Tonnen Antibiotika in der Tierhaltung eingesetzt. 2011 waren es noch 1706 Tonnen. Diese Reduktion werten viele landwirtschaftliche Verbände als Erfolg, verweisen darauf, dass nur mit Absprache eines Tierarztes Antibiotika verabreicht werden. Doch die Kritik an der Landwirtschaft bleibt. Reinhild Benning, Agrarexpertin bei Germanwatch, sagt, dass vor allem in der Geflügelhaltung der Antibiotikaeinsatz nicht ausreichend reduziert worden sei. "Wir beobachten eine Zunahme von bestimmten Reserve-Antibiotika in Intensiv-Tierhaltungen." Eigentlich sollen diese Antibiotika laut WHO als "letzte Reserve" eingesetzt werden, wenn alle anderen Mittel versagt haben. Doch ihr Einsatz in der Landwirtschaft ist Alltag. Für Lissi Haselsteiner ist die Zeit des Wartens vorbei. Tochter Madita konnte inzwischen operiert werden. Eine angeborene Fehlbildung an der Blase wurde korrigiert. Die antibiotikaresistenten Keime können so nicht mehr die Harnleiter hinaufwandern und keine Entzündungen mehr hervorrufen. Madita hat die Operation gut überstanden. Der Keim ist jedoch nach wie vor in ihrem Körper. Lissi Haselsteiner wünscht sich, "dass Madita den Keim loswird, dass sie wieder komplett gesund ist".
(ZDF)
Wo läuft diese Folge?
Cast & Crew
Episodenkommentare
Erstausstrahlungen
Deutsche TV-Premiere: Mi, 22.04.2020, ZDF
Deutsche Online-Premiere: 10.03.2020 (ZDFmediathek)
Letzte TV-Termine