Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen Serienstart-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten
477

Nachtcafé

D, 1987–

Nachtcafé
SWR/Tom Oettle/Baschi Bender
Serienticker
  • Platz 292477 Fans
  • Serienwertung5 143504.75von 12 Stimmeneigene: –
956

Jugendsünden - was hab' ich nur getan?

Folgeninhalt
Die Jugend: Zeit für Rebellion, Zeit auch dafür, Grenzen auszutesten, die eigenen und die des Umfelds. Die meisten Menschen haben die ein oder andere Jugendsünde auf dem Konto, an die man - manchmal mit gemischten Gefühlen, manchmal vielleicht auch ganz gern - zurückdenkt. Sex, Drugs and Rock'n'Roll sind häufig die Zutaten dieser Lebensphase. Doch nicht immer bleibt es beim harmlosen Austesten von Grenzen. Die vermeintliche Jugendsünde kann auch prägend für das ganze Leben werden. Sei es ein Unfall, der im Rausch passiert, oder die Entscheidung, sich mit bestimmten Menschen einzulassen. Die Konsequenzen wiegen mitunter schwerer, als es im ersten Moment erscheint. Und was, wenn man gar nicht die Möglichkeit hat, die typischen Dummheiten der Jugend zu begehen? Nachholbedarf gibt es eventuell, wenn in der eigenen Jugend die Gelegenheiten rar waren, sich auszuprobieren. So wird der zweite Frühling zur Chance, endlich über die Stränge zu schlagen. Zurzeit macht die Corona-Pandemie vieles von dem, was das Leben für junge Menschen ausmacht - von Parties bis Flirten - unmöglich. Anstatt die Freiheit der Jugend auszukosten und das Leben zu genießen, muss sie heute auf vieles verzichten. Wie blicken Menschen auf die Sünden ihrer Jugend zurück? Inwiefern gehören sie zum Aufwachsen dazu? Und wie können sie das ganze Leben prägen? "Jugendsünden - was hab ich nur getan?", das ist das Thema am 30. April 2021 bei Michael Steinbrecher im "Nachtcafé". Die Gäste: Helmut Zierl spielt in seinen Rollen oft den Sunnyboy, doch in seiner Jugend lebte der Schauspieler seine rebellische Seite aus. Mit 16 Jahren trampte er nach Brüssel, dann nach Amsterdam - und geriet dort immer tiefer in die Drogenszene hinein. Erst ein tragisches Erlebnis führte ihn auf den Weg zurück nach Hause. Dennoch bereut er diese Zeit nicht: "Es war wie ein Crashkurs zum Erwachsenwerden und sicherlich eine der wichtigsten Phasen in meinem Leben", sagt Zierl heute. Von solch wilden Zeiten kann Philina Berati nur träumen. Nach einer behüteten Schulzeit erhoffte sich die 20-Jährige vom Auszug in eine andere Stadt die lang ersehnte Freiheit und den Raum für die eine oder andere Jugendsünde. Doch wie so vielen jungen Menschen machte ihr die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. "Leute kennenlernen, der Hang zur Übertreibung und zur Risikofreude: All das macht die Jugend aus und all das wird uns gerade genommen", findet sie. Die Jugend als die einzige Zeit, in der man mal ordentlich über die Stränge schlagen kann? Darüber kann Erich Zander nur müde lächeln. Der ewige Punkrocker, wie er sich selbst nennt, tat und tut schon immer das, was ihm gefällt. "Ich habe mein Leben gelebt", sagt er. "Ich habe nichts ausgelassen, ich habe nichts verpasst und nichts bereut." Und so lebt er auch mit 66 noch so sündhaft, wie es ihm Spaß macht, und fühlt sich so jung wie eh und je. Ein Leben ohne Reue: für Simon Batta nicht möglich. Gewalt, Diebstähle und Drogenhandel brachten ihn schon mit 17 ins Gefängnis. Aber selbst dort fühlte er sich noch als "der coole, krasse Kriminelle", wie er heute sagt. Sich davon und von seiner Drogen- und Alkoholsucht zu befreien, war ein harter Kampf, der viele Tiefpunkte mit sich bringen sollte. "Doch irgendwann bin ich wach geworden", meint er. Heute versucht er, Jugendliche vor eben diesen Fehlern zu bewahren. Daria Oniér arbeitete lange als Erzieherin und führte ein ganz normales Leben mit Partnerschaften, in denen das Thema Sex lange ein Tabu war und sie ihre eigene Lust unterdrückte. Erst ein neuer Partner eröffnete ihr neue Welten, in denen Sexualität offen ausgelebt wurde. Mit Mitte 30 schließlich fand sie ihre neue Berufung: als Sexarbeiterin und Domina. "Ich habe ganz viel nachgeholt", erklärt sie. "Ich habe viele verrückte Dinge gemacht, weil ich einfach alles ausprobieren wollte." Was wir in der Jugend ausleben oder eben nicht ausleben dürfen, prägt den Rest unseres Lebens, weiß Sozialpsychologe Jens Förster. Denn erst durch Jugendsünden findet eine Auseinandersetzung mit der eigenen Identität statt: "Wer bin ich? Wer bin ich im Vergleich zu meinen Eltern? Will ich dasselbe machen wie sie - oder will ich etwas ganz anderes und muss mit allen Risiken experimentieren?"
(SWR)
Wo läuft diese Folge?
Episodenkommentare
Erstausstrahlungen
Deutsche TV-Premiere: Fr, 30.04.2021, SWR Fernsehen
Letzte TV-Termine