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477

Nachtcafé

D, 1987–

Nachtcafé
SWR/Tom Oettle/Baschi Bender
Serienticker
  • Platz 180477 Fans
  • Serienwertung5 143504.75von 12 Stimmeneigene: –
959

Bedroht!

Folgeninhalt
Morddrohungen gegen Virologen, die schärfere Maßnahmen fordern, eine Bürgermeisterin, die nach jahrelangen Anfeindungen entkräftet ihr Amt aufgibt, ein Journalist, der mit Steinen attackiert wird, während er von einer Demonstration berichtet – keine Woche, in der uns nicht Meldungen über Beleidigungen, Drohungen oder tätliche Angriffe erreichen. Doch hinter den Schlagzeilen verbergen sich Schicksale von Betroffenen, deren Leben mitunter massiv von diesen Erlebnissen beeinträchtigt wird. Alle, die sich öffentlich äußern oder sich für eine Sache engagieren, laufen heutzutage Gefahr, zur Zielscheibe von Hass und Hetze zu werden. Häufig bleibt es nicht bei Drohungen gegen sie selbst, auch ihre Familien werden attackiert, selbst vor Kindern macht der Hass nicht halt. Nicht nur, wer sich öffentlich äußert, macht sich angreifbar. Manchmal reicht es schon, einer bestimmten religiösen oder ethnischen Gruppe anzugehören, um im Alltag massiv von Anfeindungen und Übergriffen betroffen zu sein. Auch im privaten Bereich sind Menschen Opfer von Bedrohungen. Frauen, die sich von ihren Partnern trennen, sehen sich immer wieder mit massiven Drohungen und Gewalt konfrontiert. Statistisch gesehen wird jeden dritten Tag eine Frau Opfer eines sogenannten Femizids – eines Mordes auf Grund der Geschlechtszugehörigkeit. Doch nicht nur Ex-Partner können für Frauen zur Gefahr werden. Auch Kollegen oder gänzlich Unbekannte können ihnen als Stalker das Leben zur Hölle machen. Woher kommt das Klima der Angst und der Bedrohung? Wie gehen Betroffene damit um? Und was können wir alle dagegen tun? "Bedroht!", das ist das Thema am 21. Mai 2021 bei Michael Steinbrecher im NACHTCAFÉ. Die Gäste: Tjark Bartels trat sein Amt als Landrat an, nachdem sein Vorgänger von einem Bürger im Büro ermordet worden war. Ihm war klar, dass Anfeindungen und Bedrohungen zu seinem Beruf dazu gehören. "Ich dachte, dass ich das gut aushalten kann". Doch als der ehemalige Landrat des niedersächsischen Kreises HamelnPyrmont schließlich selbst Morddrohungen erhielt, machte ihm das so zu schaffen, dass er sich schließlich aus der Politik zurückziehen musste. Als Jude gehört für Levi Israel Ufferfilge das Gefühl, bedroht zu werden, schon lange zum Alltag. Antisemitische Beschimpfungen und Übergriffe erlebt der Leiter einer jüdischen Grundschule in Berlin in erschreckender Regelmäßigkeit: "Ab dem Studium hatte ich das jeden Tag. Richtige Anfeindungen, mehrfach am Tag." Ufferfilge musste lernen, mit diesen Situationen umzugehen. Ein Leben ohne Polizeischutz und Sicherheitsdienste: Für Jüd*innen in Deutschland undenkbar. Zwei Jahre lang stellte ein Ex-Kollege Christina Noacks Tochter Sophie nach. Sie erwiderte seine Liebe nicht; und er wurde zum Stalker. Zahllose Anrufe, nächtliches Türklingeln, manipulierte freizügige Bilder von ihr im Netz, er verfolgte sie sogar ins Ausland. Im Februar 2020 tötete der Stalker sie in ihrer eigenen Wohnung auf brutale Art und Weise. "Das ist das Schlimmste, was mir passieren konnte", sagt Christina Noack über den Mord an ihrer einzigen Tochter. Wie es sich anfühlt, in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher zu sein, musste Ursula Kirchenmayer erfahren, als sie mit ihrer Familie eine neue Wohnung in Berlin bezog – ohne zu ahnen, dass eine psychisch kranke Nachbarin ihnen das Leben zur Hölle machen würde. Die Familie fühlte sich auch im Kampf mit den Behörden immer hilfloser, selbst eine Räumungsklage änderte nichts an den ständigen Bedrohungen. "Da haben wir gesagt, es hilft nichts mehr, wir müssen hier raus!" Dass Bedrohungen und Gewalt in unserer Gesellschaft zunehmen, beobachtet der Journalist und Autor Georg Mascolo mit Sorge. Insbesondere, was Hass und Drohungen in den sozialen Netzwerken angeht, sieht er große Versäumnisse: "Da hat sich der Staat versündigt, weil er das über Jahre nicht wirklich ernst genommen hat", so der Leiter des Recherchenetzwerkes von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung. Auch die Psychotherapeutin Michaela Huber sieht im zunehmenden Klima von Angst und Hass einen Nährboden für brutale Gewalttaten. Wenn Frauen Opfer von Bedrohung werden, sei rechtzeitiges Eingreifen das effektivste Mittel, Gewalt zu verhindern: "Die Täter gehen fast immer einen langen Weg bis zur Tötungshandlung. Früh einzugreifen ist etwas, das unbedingt passieren muss."
(SWR)
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Deutsche TV-Premiere: Fr, 21.05.2021, SWR Fernsehen
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