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Thomas Pütz aus Bad Neuenahr hat etwas geschafft, was er manchmal selbst kaum glauben kann. Als anfangs die Koordination der Hilfe im Ahrtal überhaupt nicht funktionierte, nahm Schütz die Dinge selbst in die Hand. Mit seinem Kompagnon Marc Ulrich rief der Besitzer eines Sanitätshauses in Bad Neuenahr kurz nach der Flut-Katastrophe den "Helfer-Shuttle" für sein arg gebeuteltes Heimat-Tal ins Leben. Angefangen an einem Campingtisch für eine Handvoll Helfer transportiert er mittlerweile an Wochenenden bis zu 3.000 Helfer ins Ahrtal. Das Orga-Team umfasst gut fünfzig Personen, beim abendlichen Catering im großen Zelt werden bis zu 2.000 Essen ausgegeben. Alles auf Spendenbasis, ohne staatliche Unterstützung, Thomas Pütz ist immer wieder überwältigt von der Hilfsbereitschaft: "Wir haben hier jeden Tag die Hölle und den Himmel auf einem Fleck", erzählt er, "wir haben hier Menschlichkeit erfahren, die ich schon lange verloren geglaubt habe". Und das empfinden auch die vielen freiwilligen Helfer so. Abends beim gemeinsamen Essen im Camp ist die positive Energie überall spürbar, fast wie auf einem Rockkonzert. Und ähnlich wie auf Musikfestivals übernachten auch viele der freiwilligen Helfer in Zelten und Wohnwagen auf einem von verschiedenen Firmen kostenfrei zur Verfügung gestellten Industriegelände. Die Helfer kommen aus der ganzen Welt ins Ahrtal, aus Frankreich, Österreich, der Schweiz, den Beneluxstaaten, sogar aus den USA und Kanada. Und viele kommen nicht nur einmal, sondern immer wieder. Immer mittendrin: Thomas Pütz, der mit seinem Betrieb selbst von der Flut-Katstrophe gebeutelt wurde - und jetzt ein großes Ziel vor Augen hat: "Wir müssen unsere Heimat reparieren. Und hier wird erst aufgehört, wenn wir damit fertig sind".
(SWR)
Länge: ca. 30 min.