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Ostern beginnt im Pielachtal am Palmsonntag: wenn ein lebender Esel die Palmprozession in Kirchberg an der Pielach begleitet, die an Jesu Einzug in Jerusalem erinnern soll. Die Karwoche hat ihre eigenen Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Eine davon ist das Gründonnerstags- oder Karfreitags-Ei. Die an diesem Tag gelegten Eier sollen eine besondere Zauberkraft haben. Sie schützen angeblich vor Blitzen und Unwetter und können noch nach einem Jahr verkocht werden. Mit ihnen wird in einigen Pielachtaler Familien dann ein spezieller Osterstriezel gebacken. In der Karwoche gibt es viele Vorbereitungen für das große Osterfest. In Frankenfels sticken einige Frauen noch Weihtücher für den Osterkorb - mit Kreuzstich und alten Symbolen. Andere stellen Schokoladepralinen her und ritzen kunstvoll Eier, damit Ostereierschmuckstücke für den Osterstrauch entstehen. Auch die Kinder sind beschäftigt: Ab dem Gründonnerstag heißt es "Ratschen" gehen, um die Kirchenglocken zu ersetzen, die - so sagt man - nach Rom geflogen seien. Ein Ostermenü mit den ersten Frühlingskräutern stellt das "Gasthaus Kemetner" in Kirchberg zusammen. Eine besondere Spezialität ist dort der erste Schafkäse, der seinen feinen Geschmack von der Frühlingsmilch der Schafe auf den saftigen Pielachtaler Wiesen hat.
(3sat)