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Müssen Staaten sich offiziell entschuldigen und riskieren, alte Wunden wieder aufzureißen? Europäerinnen und Europäer legen ihre Standpunkte dar. An der Debatte beteiligen sich zwei Studiogäste: Marianne Ballé Moudoumbou ist Mitbegründerin des Zentralrats der Afrikanischen Gemeinschaft in Deutschland und Antirassismusaktivistin. Ihre Familie stammt aus Kamerun, einer ehemaligen Kolonie der Länder, in denen sie aufgewachsen ist (Frankreich) beziehungsweise heute lebt (Deutschland). Sie sieht Entschuldigungen als den ersten Schritt zur Versöhnung. Iván Vélez ist Vorsitzender der spanischen Stiftung DENAES zur Verteidigung der spanischen Nation und Verfasser zahlreicher Werke über die spanischen Eroberungen in Amerika und über deren prominenten Vertreter Hernán Cortéz. Seiner Meinung nach würde eine Entschuldigung sowohl für die Länder Europas als auch für die ehemaligen Kolonien verheerende Konsequenzen haben. Die Reportage führt nach Belgien, wo Vereine und Museen dafür kämpfen, dass die koloniale Vergangenheit endlich in die Lehrpläne aufgenommen wird. Im Interview trifft Nora Hamadi die Regisseurin Amma Asante, die als erste schwarze Frau mit dem britischen Filmpreis BAFTA geehrt wurde. Sie sprechen über "weiße Privilegien" in der Filmwelt - laut Amma Asante eine Folge des Kolonialismus.
(arte)
Länge: ca. 45 min.