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Enda verlässt das im Zentrum von Tirana unweit des Heldenplatzes gelegene Internetcafé, wo sie regelmäßig ihre elektronische Post bearbeitet. Sie geht über den Markt und an zerfallenen oder halbfertigen Gebäuden vorbei. Enda lebt immer noch bei ihren Eltern. Sie ist 40 Jahre alt, aber unverheiratet, und selbst in der albanischen Hauptstadt ist es unvorstellbar, dass eine Frau alleine lebt. Sie ist Schneiderin und entwirft Kleider zusammen mit ihrer Mutter. Auch Großmutter und Urgroßmutter waren schon Schneiderinnen. Strickend sitzt Enda in einem kleinen Zimmer und kommentiert mit Bitterkeit die Nachrichten des lokalen Radiosenders über Wahlen und Korruption. Enda wuchs unter dem politischen Regime von Enver Hoxha (1908 - 1985) heran und musste sich zur Mechanikerin ausbilden lassen. Nachts arbeitete sie in der Fabrik. Das hat sie kämpferisch gemacht und ihren Willen gestärkt. Sie will es zu etwas bringen, ihr eigenes Geschäft gründen und ihre Kollektion auch im Ausland anbieten. Doch zunächst steht die Vorbereitung ihrer Modenschau an, für die sie die Mannequins und die Kleider auswählen muss.
(arte)
Länge: ca. 26 min.