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Giuseppe Caseti lebt in Rom, ist 48 Jahre alt und von Beruf Buchhändler. Tagsüber sitzt er meist auf einem Stuhl in der engen Gasse vor seinem kleinen Buchladen, ein Fotoalbum auf den Knien. "Ich muss mir ständig Bilder ansehen", sagt er, "Bilder, die etwas in mir hervorrufen". Giuseppe sammelt leidenschaftlich Fotos. Er sei ständig auf der Suche nach einem Bild, auch wenn er nicht wisse welches, erklärt er. Wo immer er einen Flohmarkt findet, sucht er nach Fotos, Familienfotos, historische Aufnahmen, Aufnahmen von Rom oder Porträts schöner Frauen. Seine erworbenen Schätze betrachtet er gerne stundenlang und im Detail, dabei entdeckt er immer interessante Einzelheiten. "Da bin ich unersättlich", gesteht er, "und wenn ich mir alte Fotos ansehe, ist es, als könnte ich am Leben anderer teilhaben." Die Gestalten auf den vergilbten Fotos scheinen für Giuseppe mehr Wirklichkeit zu besitzen als seine Zeitgenossen aus Fleisch und Blut. Doch Giuseppe behält seine Bilder nicht für sich, sondern organisiert Ausstellungen - in einer kleinen Fotogalerie gleich neben der Buchhandlung. Schließlich sollen auch andere Betrachter etwas lernen, über die Geschichte eines Landes beispielsweise oder einfach über die Menschen an sich. Giuseppe gibt Einblicke in seinen Alltag in Rom und spricht über seine Kundschaft und über Händler, die entweder etwas von ihm kaufen, die aber manchmal auch selbst etwas an den Mann bringen möchten. Die Stadt ist voller Leute - die versuchen, irgendwie durchzukommen, erklärt er. So auch sein Freund, der Straßenkünstler, dem er schon mal mit ein paar Euro aushilft.
(arte)
Länge: ca. 26 min.