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Die Dörfer im Feistritztal nordöstlich von Graz haben sich ganz den Ratschlägen des Gesundheitspfarrers Sebastian Kneipp verschrieben. Tiefenbach zum Beispiel bietet einen Barfuß-Slalom im "Kneipp-Aktivpark" an. Weil Österreicher aber um flotte Sprüche nie verlegen sind, heißt dieser Hindernislauf "Relax am Fußreflex". Auf fünf Säulen ruht ein glückliches Leben, lehrte Pfarrer Kneipp: Wasser, Bewegung, innere Ordnung, Kräuter und eine ausgewogene Ernährung. Kein Lebensmittel ist grundsätzlich ungesund, auf die Menge und die Kombination kommt es an. Und was ist ein Musterbeispiel für ausgewogene Ernährung? Natürlich ein Apfelstrudel aus hauchdünnem Teig mit vitaminreichen Äpfeln und Rosinen mit viel Traubenzucker, den Maria Huber in Hirnsdorf serviert. Weiter geht?s im gleichen Ort zum Bilderbuchgasthof von Wirt Christian Schrott, der seine Spezialität Lammfilet im Würzmantel mit Gemüsepüree zubereitet. "Walking" ist nach dem Essen im Feistritztal angesagt. Über Wiesen, sanfte Hügel und vorbei an blühenden Bauerngärten, geht?s nicht allzu steil bergauf und bergab. Doch schon lockt wieder eine Einkehr, diesmal beim Dorfwirt in Auffen: Es gibt Karpfenfilets mit Wurzelgemüse, Kräuter-Kartoffeln und Meerrettich-Spänen. Der Kürbis gilt in der christlichen Kunst als Sinnbild für die Vergänglichkeit des Lebens. Doch in Wahrheit ist er ein wahrer Gesundbrunnen. Das Fruchtfleisch ist kalorienarm, das dunkelgrüne Kürbiskernöl verleiht nicht nur Suppen, Salaten oder einem Rinder-Carpaccio einen nussartigen Geschmack. Es enthält auch Kalium, Zink, Selen und Mangan, dazu viel Vitamin E. Wie auch der Kürbiskernsenf, der zu den absoluten Senfspezialitäten zählt. Der "Apfelwirt" beherrscht die Dorfmitte Stubenbergs. Wie der Name schon sagt, wird hier gerne mit Äpfeln gekocht. Köchin Babsi Feichtinger stellt ihren Klassiker vor: geschnetzelte saure Apfel-Kalbsleber mit Petersilien-Kartoffeln. "Dar oanzige Trost - is a steirischer Most" sagt man an der Apfelstraße, die von Gleisdorf bei Graz nach Oberfeistritz führt. Dieser spritzige Trunk fließt reichlich, wenn die Obstbauern im September zu ihrem "Apfelkorso" erst nach Puch und anschließend auf ihre Höfe einladen. Es darf aber auch gerne ein "Schnapserl" sein, den der "Orden" der "Apfelmänner" brennt.
(BR)
