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Wie verändert der Rückgang des Regenwaldes das Klima weltweit? Reporter Sherif Rizkallah und die Wissenschaftlerin Mira Pöhlker wollen das auf einer Amazonas-Expedition herausfinden. Es ist eine faszinierende Fahrt auf dem größten Strom der Erde. Mit Stopps im Dschungel am höchsten Messturm Südamerikas oder bei den wilden Mangroven-Wäldern der Amazonasmündung. Sieben Stationen zeigen: Was dort geschieht, betrifft uns alle. ZDF-Reporter Sherif Rizkallah war noch nie zuvor am Amazonas. Per Schiff reist er durch Brasiliens legendären Regenwald, begleitet von der deutschen Wissenschaftlerin Mira Pöhlker. Die 37-jährige ist Professorin an der Universität Leipzig und forscht schon seit Jahren im Amazonasgebiet. Ihre Themen sind Aerosole, Wolkenbildung und Luftverschmutzung - Forschungen, die unter anderem präzisere Voraussagen zur Klimaentwicklung ermöglichen sollen. Immer wieder machen Mira Pöhlker und Sherif Rizkallah auf ihrer Reise am Ufer fest und entdecken, welche Bedeutung diese Region für unser Weltklima hat. Denn das, was dort geschieht, hat nicht nur für die Menschen vor Ort Folgen, sondern auch für uns in Deutschland. "Im Amazonas sind riesige Mengen Wasser im Kreislauf. Das bedeutet, dass es sehr viele Wolken gibt, die eine kühlende Wirkung auf das Klima haben", hat Mira Pöhlker festgestellt. "Gleichzeitig speichern die Bäume und Pflanzen große Mengen CO2, was auch gut für das Klima ist." Rodungen und Brände im Regenwald sind deshalb eine große Gefahr für das globale Klima: "Durch Waldbrände wird nicht nur viel wärmendes CO2 freigesetzt, sondern auch der Wasserkreislauf gestört, und es gibt weniger Wolken", sagt die Physikerin Mira Pöhlker. "Somit erwärmen die Veränderungen im Amazonas die Atmosphäre weltweit." Sherif Rizkallah und Mira Pöhlker gehen auf eine Reise, die zeigt, welche Reichtümer der Regenwald birgt, und wie viel es noch zu entdecken gibt. Sie erleben, wie die Menschen am Ufer des Flusses von und mit dem Regenwald leben ohne ihn zu zerstören. Die Dokumentation berichtet von den Gefahren aber auch den Chancen, die mit dieser einzigartigen Region aufs Engste verbunden sind. Der Klimaexperte Matthias Duwe schildert die globalen Auswirkungen und zeigt wirtschaftliche Folgen auf. Duwe beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit dem Thema Klimaveränderung. Heute leitet der Wissenschaftler das Klimaschutzteam des Ecologic Instituts in Berlin. "Der Klimawandel kann Menschen in vielen Regionen der Welt die Lebensgrundlagen entziehen", warnt Matthias Duwe. "Auch Europa ist als der sich am schnellsten erwärmende Kontinent betroffen. Allein in der EU sorgten extreme Wetterereignisse in den letzten Jahren für jeweils etwa 50 Milliarden Euro Schäden." Ein Thema, das die Weltklima-Konferenz beschäftigen wird, die im November 2025 im brasilianischen Belém stattfindet. Genau dort endet auch die Expedition von Sherif Rizkallah und Mira Pöhlker - von Belém aus fließt der Amazonas in den Atlantik.
(ZDF)
Länge: ca. 40 min.