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Während Mitte Januar 1990 Bilder von der Belagerung und Erstürmung der Berliner Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit um die Welt gehen, geht es in der DDR-Provinz deutlich ruhiger zu. Doch auch hier ändern sich die Verhältnisse spürbar, die Menschen lechzen nach Dingen, die sie jahrzehntelang entbehren mussten. Ganz wichtig: ungefilterte Informationen in unabhängigen Zeitungen. Aufgrund mangelnder Alternativen gründen viele Menschen ihr eigenes Organ. Nicht nur auf politischer Ebene nähern sich Ost und West im Laufe des Frühjahrs 1990 an, auch finanziell wollen beide Seiten voneinander profitieren. Geschäftsmänner aus dem Westen tummeln sich zwischen Ostsee und Sächsischer Schweiz. Harry S. Morgan ist einer von ihnen, doch der Düsseldorfer ist weniger an brach liegenden Produktionsstätten, sondern vielmehr an nackter Haut interessiert: Er wittert das große Geld mit Sex-Aufnahmen von DDR-Bürgern. Dem bisherigen Tabuthema Porno nähert er sich zwar mit Fingerspitzengefühl, überraschende Feststellungen bleiben jedoch nicht aus. Gleichzeitig entdecken auch viele DDR-Bürger ihren Unternehmersinn, den Kaufrausch ihrer Mitbürger wollen sie sich zunutze machen. Um größere Transaktionen geht es dagegen in Eisenach. Die Heimat des Wartburgs, eines der DDR-Statussymbole, lockt zahlreiche Vertreter der westdeutschen Automobilindustrie an. Sie wollen die hiesige Produktionsstätte übernehmen, denn schließlich winkt ein ganz neuer Absatzmarkt. Im März 1990 beherrscht dann die Politik die Schlagzeilen: Die ersten freien und geheimen Wahlen zur letzten Volkskammer der Republik stehen an ...
(rbb)
Länge: ca. 43 min.