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Am Ende des Dreißigjährigen Krieges befindet sich Brandenburg-Preußen in einer schwierigen Lage: Die Hälfte der Bevölkerung ist geflohen oder umkommen, Dörfer und Städte sind zerstört. Kurfürst Friedrich Wilhelm beginnt das Land zu erneuern. Er baut ein stehendes Heer auf und organisiert einen zentralistischen Verwaltungsapparat. Mit dem Edikt von Potsdam gewährt er den verfolgten französischen Hugenotten Asyl, was die heimische Wirtschaft befördert. 1675 schlägt der Kurfürst die Schweden in der Schlacht bei Fehrbellin. Dieser Sieg sichert seine europäischen Machtansprüche und trägt ihm großen Ruhm ein. 1688 stirbt er in Potsdam und hinterlässt seinem Sohn Friedrich III. ein wirtschaftlich und politisch erholtes Land. Friedrich III. wird nach langen Verhandlungen mit Kaiser Rudolf II. zum ersten König Preußens. 1701 wird die Krönung vollzogen. Gekrönt als Friedrich I. in Preußen regiert er nun das souveräne Königreich Preußen und bindet es stärker an sein Stammland Brandenburg. Nach seinem Tode 1713 übernimmt Friedrich Wilhelm I. die Herrschaft. Er saniert mit strenger Hand die Staatsfinanzen, die sein prunksüchtiger Vater ruiniert hatte. Er baut die Armee weiter aus, bis sie 80 Prozent des Gesamthaushaltes verschlingt. Um die hohen Staatskosten zu decken, werden die Steuern auf die im europäischen Vergleich höchste Quote erhöht und für ihre Eintreibung ein Beamtenapparat eingerichtet. Preußens Ruf als Beamten- und Soldatenstaat wird so begründet. Nach seinem Tod 1740 beginnt sein Sohn Friedrich II. den strengen Ordnungsstaat aufzubrechen. Doch noch im selben Jahr erklärt er Österreich den Krieg und löst damit den österreichischen Erbfolgekrieg aus, der bis 1748 dauert. Bereits ab 1756 befindet sich Preußen wieder mit Österreich im Krieg. Der siebenjährige Krieg endet 1763 als politischer Erfolg für Friedrich den Großen. Als er im Jahr 1786 stirbt, ist Preußen eine Großmacht.
(3sat)