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Die Kuba-Krise, der Vietnam-Krieg, die Revolten in Paris und in Prag bewirken ein neues politische Bewusstsein, führen zu Demonstrationen und auch zu künstlerischen Provokationen. Performancegruppen wie "Living Theatre" und "Bread and Puppet" aus New York öffnen dem Theater neue Räume und Spielplätze - unter anderem auch die Straße. In Paris bringen Ariane Mnouchkine und ihr "Théâtre du Soleil" die Revolution mit "1793" grandios auf die Bühne und später auf die Leinwand. Damit beginnt auch eine Erneuerung des politischen, populären Volkstheaters, das sich vor allem in dem Theater von Dario Fo zeigt. In Deutschland wird das Theater in Bremen zur Quelle der Erneuerung: die Regisseure Peter Zadek, Peter Stein und Klaus Michael Grüber machen Klassiker wie Goethe und Schiller zu Zeitgenossen. Peter Weiss verkündet "Keine Revolution ohne allgemeine Kopulation" in seinem "Marat/Sade"-Stück, das auf der Bühne und in Peter Brooks Theaterverfilmung ein Welterfolg wird. Mit der Gründung der Schaubühne in Berlin durch Peter Stein übernehmen die "Revolteure" dann die Macht im Theater.
(3sat)