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Legenden

D, 1998–2012

Legenden
ARD Design
  • 315 Fans
  • Serienwertung5 122604.53von 15 Stimmeneigene: –
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Joachim Fuchsberger

Folgeninhalt
"Fang' nie an aufzuhören und höre nie auf anzufangen", das gibt der 84-jährige Joachim Fuchsberger seinen Fans mit auf den Weg. Nach dieser Devise verläuft auch sein pralles Leben: voller Wendepunkte, Erfolge und Dramen. So oft schon hat er Fernsehteams und Journalisten seine amüsanten Anekdoten, vermeintliche und tatsächliche Heldentaten und Tragödien erzählt. "Blacky" Fuchsberger ist der routinierte Entertainer, Schauspieler, ohne je eine entsprechende Ausbildung gehabt zu haben. Er ist Dokumentarfilmer, ohne je Journalist gewesen zu sein. Er tut es einfach. "Blacky" kennt nur die Angst, etwas nichts zu schaffen. Kaum jemand wie er weiß so gut, wie er mit Medien umzugehen hat. Denn er spürt, fast physisch, was das Publikum will: Offenheit, Echtheit, Unterhaltung auf Augenhöhe. Er gibt den Menschen das Gefühl, weniger allein zu sein. Er ist mit ihnen alt geworden, wurde wie viele seiner Fans als Jugendlicher in eine Naziuniform gesteckt und schenkte ihnen nach harten Kriegsjahren Zerstreuung, indem er haarsträubende Kriminalfälle als Inspektor bei Scotland Yard aufklärte oder in Heimatschmonzetten die schönsten Frauen verführte. Der aufregendste Auftritt von Joachim Fuchsberger war jedoch eine stumme Rolle. Bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele 1972 in München befürchteten Sicherheitskräfte einen weiteren Anschlag. Ein entführtes Flugzeug habe Kurs auf München genommen, teilte man dem damaligen Stadionsprecher Fuchsberger mit. Er solle über die Evakuierung des Olympiastadions entscheiden. Fuchsberger sah zwei Abfangjäger über das Stadion donnern, behielt er einen kühlen Kopf und schwieg, um eine Massenpanik zu verhindern. "Blacky" findet in schwierigen Momenten die richtigen Worte und schweigt an den richtigen Stellen. Als Talkmaster gelingt ihm das nicht immer. Zwar brilliert er als unangefochtener Quotenkönig mit "Auf los geht's los", doch die Kritiker werfen ihm einen unkontrollierbaren Hang zu verbalen Entgleisungen vor und beschimpften ihn als einen ungalanten Grobian. "Die Medien haben eine ungeheure Macht. Sie machen Karrieren, stellen einen auf den Sockel und bauen gleich eine Sprengladung ein", beklagt Blacky. Die Schmähungen der Kritiker schmerzen ihn. Doch sein Publikum bleibt ihm treu. Selbst dann noch, als er im Zorn bis ans Ende der Welt flüchtet, nach Australien. Von dort kehrt er mit der Dokumentationsreihe "Terra Australis" zurück auf den Bildschirm in die heimischen Wohnzimmer. Es ist ein Wechselspiel. Er gibt alles von sich und vieles von sich preis und bekommt dafür etwas Existenzielles zurück: Lebensenergie. Er braucht den Kontakt zu seinem Publikum wie die Luft zum Atmen: "Der Kontakt zum Publikum ist die einzige Droge, die ich mir leiste", gesteht Fuchsberger. Doch woher kommt seine große Sehnsucht nach Anerkennung und Zuspruch? Wieso sucht er die Zuneigung Fremder, einer anonymen Masse und woher stammt seine unglaubliche seelische Widerstandskraft? Was treibt ihn an? Wie tickt er? Und wie schaffte er es, Klaus Kinski zu besänftigen und sich vor Romy Schneider zu blamieren? Tina Soliman erzählt die Lebensgeschichte einer Legende, trifft Joachim Fuchsberger über einige Monate lang immer wieder zum Gespräch, begleitet ihn bei Veranstaltungen und Preisverleihungen, die er auch nach dem Tod seines Sohnes nicht meidet. "Es heißt: die Zeit heilt alle Wunden, und wenn man keine Zeit mehr hat, kann es auch nicht heilen, so ist es bei meinem Bruder", verrät Otmar Fuchsberger, der für die Reihe "Legenden" zum ersten Mal vor die Kamera geht. Während sein großer Bruder als Filmstar berühmt wurde, zog er mit einem Wanderkino durch Deutschland. Die Zeit, die ihm bleibt, nutzt Blacky Fuchsberger. Leben heißt für ihn, sich bewegen, weiter machen, Neues entdecken, offen sein und neugierig bleiben. "Und solange ich da oben noch richtig ticke, solange ich noch denken und reden kann, lebe ich und das sogar sehr gerne", sagt Blacky Fuchsberger. Die Trauer um seinen Sohn hat ihn nicht zerstört. Seine Bühnenpräsenz, seine Fähigkeit das Publikum in kürzester Zeit für sich zu gewinnen, hat er bis heute nicht verloren. Als er im Oktober 2011 den Deutschen Fernsehpreis bekommt, stellt er viele Kollegen in den Schatten. Er kann es, weil er sich nicht hat verbiegen lassen, weil er unabhängig geblieben ist. Er ist immer "Blacky": auf der Bühne, vor der Kamera, im Privatleben. Er spielt nicht! Er ist. Aufrichtig und offen erzählt "Blacky" auch von seiner finanziellen Pleite, von schmerzlichen Erfahrungen und Wünschen. Alte Weggefährten, wie Karin Dor, Dieter Pröttel, Udo Jürgens, Freunde, aber auch jüngere Kollegen wie Ralf Bauer, Jan Josef Liefers und Bastian Pastewka nähern sich ihrem Freund und Kollegen. "Blacky" hat viel erlebt und erlitten. Erwartungen, die das Leben umwirft, schrecken ihn nicht. Er kennt nur die Angst, etwas nicht zu schaffen. Und er scheint froh darüber zu sein, immer wieder vom Weg rechtzeitig abgekommen zu sein, denn so wurde er zur Legende. Zur Sendereihe "Legenden" bemerkt "Blacky": "Legenden sind eigentlich ziemlich tot, und ich lebe ja noch und bin noch ziemlich munter." Im Alter von 87 Jahren ist Joachim "Blacky" Fuchsberger am 11. September 2014 in München verstorben.
(NDR)
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Erstausstrahlungen
Deutsche TV-Premiere: Mo, 05.03.2012, Das Erste
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