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D, 1998–2012

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Inge Meysel

Folgeninhalt
Als Kratzbürste war sie gefürchtet, als "Mutter der Nation" geliebt: Inge Meysel, die sich selbst gar nicht als mütterlichen Typ sah. Nicht nur, dass sie kinderlos geblieben ist, auch ihre kämpferische Natur widerspricht eigentlich dem Nachkriegs-Mutterbild. Erst spät wurde die Schauspielerin öffentlich auch als streitbare Feministin wahrgenommen, die sich offen zu frühen lesbischen Erfahrungen bekannte. Politisch engagiert war Inge Meysel von Anfang an. Schon mit 15 Jahren hielt sie bei den Jungdemokraten, dem Jugendverband der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei in der Weimarer Republik, eine Rede gegen die Todesstrafe, 1978 war sie mit Alice Schwarzer und anderen Klägerin im "Sexismus-Prozess" gegen den "Stern". Sie ging gegen den Abtreibungsparagrafen auf die Straße, setzte sich ein für den Kampf gegen Aids und für Sterbehilfe. Sie nahm kein Blatt vor den Mund, auch wenn sie dabei andere vor den Kopf stieß. Das sei eine Folge der Nazizeit, so hat sie es selbst erklärt. Inge Meysels Theaterkarriere hatte gerade begonnen, da kam das Berufsverbot. Denn nach den Rassegesetzen der Nazis war sie "Halbjüdin". Viele Kollegen hatten sich bereits 1933 geweigert, mit ihr zu spielen; ihren Lebenspartner, den Schauspieler Helmut Rudolph, durfte sie nicht heiraten, musste sogar die gemeinsame Wohnung räumen. "Ich bin immer in Kampf- und Abwehrstellung, weil ich mit 23 wegen der Nazis nicht mehr arbeiten durfte. So habe ich eine Abwehr in mir hochgezüchtet, damit mich niemand mehr verletzen kann", sagte sie einmal über sich. Ihr Vater, der jüdische Kaufmann Julius Meysel, wurde enteignet und überlebte die Nazizeit im Versteck. Nach dem Krieg trennte Inge Meysel sich von Helmut Rudolph und heiratete den neun Jahre jüngeren Theateroffizier John Olden - die Liebe ihres Lebens. Er wurde Regisseur und brachte sie zum Fernsehen. Die Aufzeichnung des Theaterstücks "Fenster zum Flur", in dem sie die Portiersfrau Anni Wiesner spielte, soll 1959 ihren Ruf als "Mutter der Nation" begründet haben. Manche meinen aber, es waren "Die Unverbesserlichen", eine Fernsehreihe über die kleinbürgerliche Berliner Familie Scholz, die von 1965 bis 1971 immer zum Muttertag ausgestrahlt wurde. So wie in der Rolle der Mutter Scholz spielte Inge Meysel oft resolute Frauengestalten mit rauer Schale. Sie wurde zur beliebtesten deutschen Volksschauspielerin. Neben vielen Theaterstücken und Fernsehserien spielte sie in Filmen mit, von "Nasser Asphalt" 1958 und "Rosen für den Staatsanwalt" 1959 bis zu "Die blauen und die grauen Tage" 1999 und zuletzt 2001, da war sie 91 Jahre alt, "Die Liebenden vom Alexanderplatz". Noch in ihrem Todesjahr war sie im "Polizeiruf 110" zu sehen, in der Folge "Mein letzter Wille"; da war sie schon dement. Der Film über Inge Meysel zeichnet das Porträt einer ungewöhnlichen Frau, die in ihrem Leben konsequent moralisch gehandelt hat. Diese Haltung wurde zum Schluss oft als Masche abgetan, doch das war sie nie, machen Interviews mit engen Vertrauten wie der Freundin Ingeborg Wölffler und "Tagesschau"-Sprecher Wilhelm Wieben deutlich. Auch Monika Peitsch, Meysels Filmtochter in "Die Unverbesserlichen", kommt zu Wort und Angela Marquardt, heute SPD, früher PDS. Der unangepassten jungen Politikerin mit Punkfrisur finanzierte Inge Meysel ein Jahr lang das Studium.
(hr-fernsehen)
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Deutsche TV-Premiere: Fr, 06.04.2012, Das Erste
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