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Ruanda war vor 20 Jahren Schauplatz eines furchtbaren Völkermordes. Die Hutu-Mehrheit machte Jagd auf die Tutsi-Minderheit. Etwa eine Million Menschen kamen ums Leben. Heute fungiert das gewandelte Ruanda als Vorbild für ganz Afrika. Kein anderes Land auf dem Kontinent hat in den letzten Jahren eine vergleichbare Erfolgsgeschichte geschrieben. Vor allem die Frauen Ruandas haben für wirtschaftlichen Aufschwung und die Versöhnung zwischen Tutsi und Hutu gesorgt. Epiphanie Mukashyaka ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau und setzt mit ihrer Firma Buf Cafe mehr als eine Million US-Dollar um. Sie kauft Kaffeebohnen in der ganzen Region, verarbeitet sie weiter und exportiert die Ware in alle Welt. Einfach war das nicht. Seit dem Völkermord im Jahr 1994 ist Epiphanie Mukashyaka Witwe. Ihr Mann und eines ihrer Kinder wurden von Hutu-Truppen ermordet. Trotz jahrelanger Not und politischer Wirren hat es die heute 52-jährige Tutsi geschafft, dass ihre verbliebenen Kinder studieren können. Dass ein normales Geschäftsleben in Ruanda heute möglich ist, erscheint wie ein Wunder. Ehemals auf den Tod verfeindete Volksgruppen finden Schritt für Schritt zurück zu einem friedlichen Miteinander. Eine wesentliche Rolle spielen dabei Frauen wie Epiphanie Mukashyaka. Die meisten Leute, die für die Tutsi-Geschäftsfrau arbeiten, sind Hutu. Einen anderen Weg der Vergangenheitsbewältigung geht die Theatermacherin und Autorin Hope Azeda. Sie inszeniert in der Hauptstadt Kigali ein Stück über den Genozid. Nur wenn sich die Menschen weiter mit dem Völkermord befassen, so ihre Meinung, können Hutu und Tutsi die traumatische Vergangenheit nachhaltig bewältigen. "360° - Geo Reportage" zeigt den Alltag verschiedener Frauen in Ruanda. Sie erledigen die meiste Arbeit, entwickeln das fruchtbare Land weiter und betreiben Aufklärung. Ruandas Frauen sind Garanten für den Frieden und seit dem Völkermord die tragenden Säulen des Landes.
(arte)
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