Die Alpen

Am Gardasee lassen sich die eiszeitlichen Gletscherbewegungen nachweisen, mit Berginseln, auf denen noch heute voreiszeitliche Pflanzen überleben konnten. Über das Etschtal und Trient setzt sich die Alpenreise fort ins Fersen- und Zimberntal mit seinen geologischen und sprachlichen Besonderheiten bis hin zu den Dolomiten und der Fanes. Dieser Teil der Alpenreise führt weit zurück in die steingewordene Vergangenheit der Berge, ihre Hebung und ihre Verwerfungen werden anschaulich, ihr eiszeitlicher Gletscherschliff, der Täler und Seen zurücklässt mit ihrem ganz eigenen Klima wie am Gardasee. Voreiszeitliche Blumen sind auch heute noch nur am Monte Baldo, am Monte Brione, zu finden. Es geht hinunter ins Etschtal nach Trient, in die alte Konzilsstadt mit ihren wechselnden Herren, mal venezianisch, dann habsburgisch, schließlich italienisch. Eingestreut wie Einsprengsel die Sprachinseln dieser Region, zunächst das Fersental mit seinem altertümlichen Deutsch. Je weiter die Reise vorangeht, um so märchenhafter ihre Stationen. Im Val di Cembra, im Zimberntal, ein Blick von der Ponte Alto in eine tiefe Schlucht aus reinem Porphyr, die bizarren Erdpyramiden von Segunzano und schließlich der Höhepunkt: die Riffe und Türme der Dolomiten, Rosengarten, Vajolet, Drei Zinnen - Berginseln im Luftmeer, Korallenbänke auf 2.000 Metern Höhe. Hinter dem Sella-Massiv in den ladinischen Tälern endet dieser Teil der Reise, vor den bleichen Bergen der Fanes-Alm. Und aus den bunten Steinen formt sich das Bild einer Landschaft und ihrer Menschen, deren Geschichte ähnlich wie die der Felsen aus stetiger Ablagerung, heftigen Eruptionen, aus Verwerfungen, Verschiebungen und Einschlüssen besteht.