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Ausverkauft bis auf den letzten Platz, geschmückt und gewienert, so startet der "Leipzig" zur traditionellen Dampferparade am 1. Mai. Trotz Arbeit - bei blauem Himmel und Sonnenschein ist es ein Feiertag für die Besatzung: Bis hoch nach Pillnitz jubeln die Dresdner auf beiden Uferseiten der laut pfeifenden Raddampferflotte zu, die ganze Stadt scheint auf den Beinen. "Das sind die schönsten Tage, da kommt man auch gern schon etwas eher zur Arbeit", sagt Kapitän Lutz Peschel. Eine Meinung, die unter Deck nicht jeder teilt, denn die Service-Kräfte unter Leitung von Steffen Seidel kommen kaum zum Luftholen: 420 Gäste und eine feierwütige Band haben großen Durst mitgebracht, der bei den sommerlichen Temperaturen nicht nachlässt. Nur einer bleibt unbeeindruckt von dem Trubel: Maschinist Jörg. An Tagen wie diesen bleibt er lieber unbehelligt und lauscht den Geräuschen seiner 350 PS starken Dampfmaschine, während vor Schloss Pillnitz neun pfeifende, fauchende, und tönende Party-Dampfer aneinander vorbeiziehen. Jörg mag es lieber ruhig. So wie auf der Leerfahrt nach Königstein am Vorabend einer Sonderfahrt nach Tschechien. Ganz unter sich, beschließt die Crew, zu grillen und die verbleibenden, wenigen Nachtstunden an Bord zu verbringen. Der lauschige Abend und die außergewöhnliche Fahrt am nächsten Tag wird der Besatzung wohl für immer in Erinnerung bleiben. Nicht nur, weil Lutz erstmals als Schiffsführer den 70 Meter langen "Leipzig" heil durch die Schleuse Strekov (Schreckenstein) manövrieren muss. Lange Nacht der Dampfschifffahrt.
(mdr)
Länge: ca. 30 min.