Nazi-Kollaborateure

Im Winter 1942 wurden mehr als 4000 lettische Juden aus ihren Betten gerissen. In einem Waldstück wurden sie entkleidet und mit 2 Schüssen in den Kopf hingerichtet. Zusammengetrieben und ausfindig gemacht wurden sie nicht von Deutschen sondern von Letten: die grausamsten von ihnen versammelten sich im Kommando Arajs. Vor dem 2. Weltkrieg macht sich in dem jungen Staat Lettland ein stolzer Patriotismus breit. Nach dem 1. Weltkrieg erlangte Lettland, nach Jahren der Fremdherrschaft, endlich seine Unabhängigkeit von Russland. Als Stalin in seinem Pakt mit Hitler die baltischen Staaten zugesprochen bekommt wird dieser Stolz aufs Empfindlichste verletzt. Doch Hitler bricht den Pakt. Als der Führer mit seinen Truppen in Lettland einfällt wird er dort als Befreier mit stürmischem Jubel empfangen. Auch viele lettische Juden sind in der Menge. Doch schon bald beginnen die Nazis mit ihrer antisemitischen Propaganda. Maßgeschneidert für das größte Feindbild der Letten werden Juden als Stalin-treue Kommunisten beschimpft. Der Hass auf die sowjetischen Besatzer lässt sich leicht auf die jüdische Bevölkerung umlenken. Im Zielpublikum dieser Hass-Kampagne befindet sich auch der junge Polizist Viktor Araj. Araj sah sich selbst als Patriot im Kampf für den Schutz seiner Heimat und rekrutierte tausende Freiwillige. Nach dem Krieg versteckte er sich in Frankfurt und lebte dort viele Jahre unerkannt, bis er schließlich entdeckt und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Schätzungsweise 26 000 Menschen starben durch seine Kollaboration mit den Nazis.