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Ab September 1944 werden per Führer-Erlass "alle waffenfähigen Männer von 16 bis 60 Jahren" zum "Deutschen Volkssturm" einberufen. Doch die Alten und Jungen sind schlecht ausgebildet und noch schlechter ausgerüstet. Für viele der 14-, 15- und 16jährigen Hitlerjungen, die sich schon kriegsfreiwillig gemeldet hatten, wird es jetzt ernst. Zu Kriegsende müssen die meisten Familien den beschwerlichen Alltag ohne die Väter meistern. Sie sind gefallen, vermisst oder in Kriegsgefangenschaft. Etwa 3.630.000 Soldaten der Wehrmacht sind insgesamt inhaftiert. Die Amerikaner beginnen bereits Mitte Mai 1945 mit den Entlassungen. Zwischen Frühjahr 1947 und Dezember 1948 entlassen dann auch die anderen Siegermächte sämtliche deutsche Kriegsgefangene. In den Wirren der überstürzten Flucht und Vertreibung bleiben viele Kinder zurück in den ehemals deutschen Ostgebieten. Ihre Angehörigen sterben an den Folgen von Hunger, Kälte und den Strapazen. Oder sie werden im Chaos getrennt und finden sich nicht wieder. Jahrelang noch hausen die Kinder in den verlassenen bzw. neu besetzten Gebieten und schlagen sich mehr schlecht als recht durch.
(Phoenix)