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Hieronymus Boschs Gemälde "Garten der Lüste" gilt als christliches Bildnis der ewigen Verdammnis. Doch es finden sich auch Indizien, die das berühmte Triptychon als eine Darstellung geheimer Lehren und sexueller Praktiken ausweisen. Botticellis "Geburt der Venus" gilt als das erste Kunstwerk überhaupt, das Nacktheit als einen Zustand der Reinheit statt als Sünde darstellt. Gustave Courbet malte 1866 das Skandalbild "Ursprung der Welt", das eine Vagina zeigt. Ein Werk, das noch heute zu schockieren vermag. "Die gigantischen Tage", das Gemälde einer Vergewaltigung vom belgischen Surrealisten René Magritte, wird als Sinnbild des Faschismus interpretiert. Und ein Großmeister der Kunst nach 1945, Yves Klein, bemalte seine Leinwand nicht, sondern veranlasste nackte Modelle, sich darauf zu wälzen. So entstanden die "Blauen Akte". Ein frühes Zeugnis der Medien-Kunst ist "Heuschrecken": Eine acht Meter breite Rauminstallation des deutschen Happening-Pioniers Wolf Vostell. Mit 20 Monitoren und dem Zuschauer als Teil des Kunstwerkes bringt "Heuschrecken" die Darstellung lesbischer Liebe mit dem Prager Aufstand von 1968 in Verbindung.
(3sat)