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Anton Streidl ist Kalkbrenner, einer der letzten im bayerischen Oberland. Auf seinem Hof in Ried bei Kochel liegt das Brennrecht für Branntkalk seit Beginn des Jahrtausends. Ebenso lang wird im Gemäuer des großen Kalkofens gebrannt - noch in den fünfziger Jahren jeden Monat ein- bis zweimal, doch heute lodert der Ofen nur noch einmal im Jahr. Der Film begleitet Anton Streidl in die herbstlichen Berge oberhalb des Kochelsees zur "Ernte" der Kalksteine. Auf diese Weise haben sich schon annähernd dreißig Generationen ihren Rohstoff aus dem Berg geholt. Im Winter baut der Kalkbrenner dann die Steine in die Tiefen des Kalkofens ein. Ein richtiges Gewölbe wird dabei errichtet; tausend Grad Hitze muss es standhalten und rund sechshundert Zentner Steine tragen. An Ostern schließlich wird gebrannt, vier Tage und vier Nächte lang, bis die Steine gleichmäßig durchgeglüht sind. Danach wird der gebrannte Kalkstein mit Wasser abgelöscht und eingesumpft. Was früher auf jeder Baustelle gebraucht wurde, wird heutzutage vor allem noch von den Kirchenmalern geschätzt: schwefelfreier Sumpfkalk, leuchtend weiß und rein - aus Feuer, Wasser und Stein.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 30 min.