Folgeninhalt
Im Gerberviertel, nicht weit vom Zentrum Nördlingens, hat Oskar Bernhard in einem Fachwerkbau aus dem Jahr 1580 seine Werkstatt. Wie in längst vergangenen Zeiten setzt er noch Plakate, Anzeigen, Briefbögen, Visitenkarten mit der Hand aus Blei- und Holzbuchstaben, um sie dann mit einer Tiegelpresse zu Papier zu bringen. Endlos scheinen die Schubladen, in denen die "Zutaten" für Schriften lagern, Tausende von Bleilettern, von denen die ältesten bis auf die Goethezeit zurückgehen. Als guter Typograf ist Oskar Bernhard immer auch Gestalter, der alleine mit dem Medium der Buchstaben Trauer oder Freude zum Ausdruck bringen kann. Das, was allen Computer-"Setzern" in der Regel fehlt, nimmt sich Oskar Bernhard im Überfluss: Zeit. Für ein Plakat legt er große Holzlettern in einen Setzrahmen, prüft jeden Buchstaben im Verhältnis zum vorhergehenden und folgenden. Immer wieder verändert er die Abstände um Bruchteile von Millimetern, bis er auf einem ersten Andruck die Gesamtwirkung begutachtet.
(Bayerisches Fernsehen)
Länge: ca. 30 min.