Folgeninhalt
Etwa zehn Millionen Tier- und Pflanzenarten sind auf der Erde zu finden. Doch kein einziges Lebewesen kann alleine überleben. In und am Wasser gibt es besonders ausgefallene Lebensgemeinschaften. So schaffen erst Winkerkrabben Lebensraum für Tiger, Riesenotter sind von Schnecken abhängig und die wahren Helden von Korallenriffen sind Schwämme. Das Pantanal ist das größte Feuchtgebiet der Erde. Hier leben wahre Giganten: der Pantanal-Jaguar mit bis zu 160 Kilogramm Körpergewicht, die bis zu neun Meter lange Anakonda oder der bis zu zwei Meter lange Riesenotter. Selbst das Blatt einer Riesenseerose kann einen Durchmesser von bis zu drei Metern haben. Die Frage ist nur, warum ist hier alles so riesig? Über Flüsse gelangen Sedimente in die riesige Senke des Pantanals, angereichert mit Stickstoff, Phosphor und dem lebenswichtigen Sauerstoff. Doch die Nährstoffe sind für das Gros der Tiere und Pflanzen erst einmal nicht verwertbar. Der Schlüssel, diesen Reichtum für alle zu erschließen, liegt unter der Wasseroberfläche. Im seichten Wasser des Pantanals finden Wasserschnecken zersetzte Fleischreste oder Pflanzenteile, die sie mit ihrer Raspelzunge fein zerreiben und schließlich verdauen. Erst die Ausscheidungen der Apfelschnecke enthalten Stickstoff und Phosphor in für Pflanzen nützlicher Form. Sie wirken wie Dünger, die Pflanzen wachsen und wachsen. Und mit ihnen alle Pflanzenfresser und schließlich die Räuber. Die kleine Apfelschnecke macht also die Arbeit, ohne die im Pantanal nichts gedeihen würde. Die Apfelschnecke ist nur ein Beispiel für die geheimnisvollen Abhängigkeiten in der Welt des Wassers. Ob Hai oder Kaiman, Rhesusaffen oder Axishirsche, sie alle brauchen andere Arten als Partner zum Überleben. Die Reise durch die Wasserwelten der klaren Bergflüsse, durch die Sumpflandschaften des Pantanals oder durch Korallenriffe zeigt in spektakulären Bildern ungewöhnliche Tiere und Pflanzen mit unerwarteten Strategien und überraschenden Allianzen.
(NDR)
Länge: ca. 45 min.