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Tobias Henkenhaf besucht eine Familie, die vor drei Jahren aus Afghanistan fliehen musste. Der Vater Omid arbeitete in seiner Heimat als Kameramann und hat viele Politiker bei ihren öffentlichen Auftritten mit der Kamera begleitet. Das wurde ihm zum Verhängnis. Bei einem Attentat der Taliban wurde er schwer verletzt, danach kamen Drohbriefe ins Haus. Schweren Herzens beschloss die fünfköpfige Familie zu flüchten, alles zurückzulassen und eine neue Heimat in Deutschland zu suchen. Drei Monate dauerte die gefährliche Flucht, über den Irak und die Türkei, Griechenland und Italien, ständig unterwegs mit Autos, Booten und Pferden. "Wir mussten sehr viel laufen", erzählt der Sohn. "Und wir hatten kein Essen, kein Wasser, es war wirklich schwer", so der Vater. Irgendwann kam die Familie in Rosenheim an, die Polizei griff sie auf und brachte sie nach München, wo sie in einem Asylbewerberheim unterkam. Das Leben in Angst und Schrecken hat Spuren hinterlassen: Die älteste Tochter Narges, ihr Bruder und die Mutter werden deshalb von Refugio, dem Beratungs- und Behandlungszentrum für Flüchtlinge und Folteropfer in München, betreut. Tobias Henkenhaf begleitet Narges zu einer Therapiestunde und erlebt, wie das Mädchen ihre Erinnerungen und Erlebnisse beim Malen ausdrücken und aufarbeiten kann.
(SWR)
Länge: ca. 15 min.