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In den vergangenen sechzig Jahren hat Peter Scholl-Latour von so ziemlich allen Krisenherden der Welt berichtet. Als Auslandskorrespondent hat er die Ereignisse kommentiert - und meist gleich noch einen Bestseller darüber geschrieben. Er sagt, wie es - zumindest seiner Ansicht nach - ist, und dafür lieben ihn seine Leser; sie machten den Fernsehjournalisten zum erfolgreichsten Sachbuchautor Deutschlands. 1924 in Bochum geboren, geriet Scholl-Latour 1945 auf der Flucht vor den Nazis in Gestapo-Haft. Noch im selben Jahr meldete er sich freiwillig zu den französischen Fallschirmjägern und diente bis 1947 im Indochinakrieg. Anschließend studierte er in Mainz und Paris, promovierte an der Sorbonne, begann seine journalistische Laufbahn als Reisekorrespondent und wurde 1954 Regierungssprecher des Saarlandes. 1956 ging er nach Beirut, nebenbei schrieb er für verschiedene Zeitungen und erwarb sich früh den Ruf eines Nahost-Experten. 1960 machte ihn die ARD zum Hörfunk-Korrespondenten für Afrika. Drei Jahre später baute er das Fernsehstudio Paris auf. Nach einem Intermezzo als WDR-Fernsehdirektor wechselte er 1971 zum ZDF und berichtete erneut aus Paris. Von 1983 bis 1987 arbeitete er für das Verlagshaus Gruner & Jahr, gründete den Fernsehsender RTL plus mit, war Herausgeber und für kurze Zeit auch Chefredakteur des "Stern". Seit 1988 publiziert er als freier Journalist Artikel, Aufsätze, Filme und Bücher über die politischen Unwägbarkeiten dieser Welt. Der Irak-Krieg 2003 bescherte ihm die mediale Wiederauferstehung: Allein im Jahr des zweiten Golfkriegs war er in 24 Talkshows zu Gast. 2005 bereiste er als 81-Jähriger mit einem Kamerateam den krisengeschüttelten Irak - auf eigenes Risiko.
(hr-fernsehen)
Länge: ca. 45 min.