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Venedig war die reichste Metropole des Mittelalters. Mit großer Flotte beherrschte der Stadtstaat das Mittelmeer und versorgte Europa mit Luxusgütern aus aller Welt.In "Metropolis" bereist der berühmte Nürnberger Maler Albrecht Dürer Venedig. Er floh 1494 vor der Pest und nutzte die besonderen Umstände, um in Venedig mehr über neue Maltechniken und Erfindungen zu erfahren.Gewürze, Perlen, Edelsteine, Seide, edle Düfte und Brokatstoffe machten Venedig berühmt und füllten die Kassen. Die Staatseinnahmen der Republik übertrafen die anderer Großmächte wie England oder Spanien bei weitem. 200 000 Einwohner lebten und arbeiteten in der mittelalterlichen Lagunenstadt, mehr als doppelt so viele wie heute. Man könnte Venedig als einen der ersten "Global Player" der Weltgeschichte sehen. Doch die internationalen Handelsbeziehungen brachten der Stadt nicht nur Vorteile. Mit den Schiffen wanderten auch "blinde Passagiere" ein, die die Stadt nachhaltig veränderten. Seuchen wie Pest oder Syphilis verbreiteten sich schnell in der dicht besiedelten Metropole und töteten mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Andere "Invasoren" wirkten unbemerkt. Mit den großen Frachtschiffen waren im Mittelalter Austern in die Lagune eingeschleppt worden, die die heimischen Artgenossen in nur wenigen Jahrzehnten völlig verdrängten. Die ökologischen Veränderungen wurden erst kürzlich bei einer Grabung auf der Insel Lazaretto Nuovo entdeckt. Ein anderer Künstler, der im Dienste der Lagunenstadt stand, war Anton Kolb. Er hatte den Auftrag, eine Karte von ganz Venedig zu zeichnen, die in jedem Handelskontor hängen sollte. Natürlich sollte man mit Hilfe dieser Karte auch seine Geschäftsreise planen können, vor allem aber diente das Meisterwerk dazu, potenzielle Geschäftspartner zu beeindrucken.
(ZDF)
Länge: ca. 45 min.