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Wie durch ein Brennglas eröffnet diese Dokumentation den Blick auf ein halbes Jahrtausend chinesischer Geschichte. Was ist Mythos, was ist Realität in dieser von Ritualen beherrschten Welt? In der Halle der Höchsten Harmonie hält der Kaiser Hof. "Kotau" wird gerufen und Tausende fallen vor ihm auf die Knie. Nur ausgewählte Eunuchen dürfen sich dem Kaiser nähern. Legendär ist auch die rigorose Willkür, mit der die Herrscher ihrem Hofstaat begegneten. Hunderttausende Handwerker und eine Million Fronarbeiter haben sie in einer Bauzeit von nur 14 Jahren errichtet: die Verbotene Stadt in Beijing - die größte Palastanlage der Welt. Nach ihrer Vollendung 1421 ist sie nahezu 500 Jahre lang die Residenz der feudalen Dynastien Chinas und Schauplatz der kaiserlichen Zeremonien. Für das gemeine Volk ist die Anlage tabu. Nach geomantischen Prinzipien errichtet, stellt sie das irdische Spiegelbild der im Kosmos waltenden Ordnung dar und ist der Ort, an dem sich Himmel und Erde treffen. Die Verbotene Stadt mit ihrem Kaiserthron ist deshalb das Zentrum des Universums. Die Regeln sind streng, der Tagesablauf immer gleich. Zum Abendessen werden dem Kaiser Jadetäfelchen mit den Namen seiner Gemahlinnen und Konkubinen zur Auswahl vorgelegt. Zur Nacht wird die Erwählte gebadet und nackt in eine rote Decke gehüllt - um zu verhindern, dass sie eine Mordwaffe mit sich führt. Die Verbotene Stadt ist ein Schauplatz voller Emotionen, in dem täglich neu der Lauf der Welt bestimmt wird.
(ZDF)
Länge: ca. 45 min.