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Nur einen einzigen Tag feierten Erzbischof Willigis und seine Dombauer im Jahr 1009 die Fertigstellung des Mainzer Doms, dann stand das nagelneue Gotteshaus in Flammen. In jahrzehntelanger Knochenarbeit hatten die Mainzer Stein auf Stein zu einer der imposantesten Kirchen ihrer Zeit geschichtet. Der Dom sollte aussehen wie die Peterskirche in Rom und eine Krönungskirche für die deutschen Könige werden. Der Wiederaufbau der Brandruine verschlang noch einmal gigantische Geldmittel. Es sollte nicht das letzte Feuer in der bewegten Geschichte des Mainzer Doms gewesen sein. Nur wenige Könige - unter ihnen der Staufer Friedrich II. - bekamen dort wirklich ihre Krone, doch der Dom verhalf Mainz zu einer eindrucksvollen Geschichte, in deren Verlauf die Stadt immer wieder zum Dreh- und Angelpunkt des Reichs wurde. Ihre Bischöfe machten Politik. Einer von ihnen, der berüchtigte Albrecht von Brandenburg, wurde sogar zum Auslöser der Reformation. Der Dom überstand die Plünderung durch Napoleons Soldaten und den Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs. Bis heute ist er das Wahrzeichen von Mainz und das Herz einer Stadt, die ihn 2009 feierte wie einen alten Freund.
(3sat)
Länge: ca. 45 min.