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Eine unheimliche Vorstellung: Die eigenen Vorfahren - wahrscheinlich Henker! Alles fängt damit an, dass Roland Brand, ein pensionierter Elektromeister aus Chemnitz, einen vergilbten Geburtsschein seines Großvaters findet. Darin wird dessen Vater als Scharfrichter aufgeführt. Das macht den Chemnitzer neugierig: Bin ich wirklich mit einem Henker verwandt? Und wie hat mein Urgroßvater gelebt? Wie sah der Alltag der Scharfrichter aus? Und: Bin ich vielleicht auch mit dem berühmtesten Henker Sachsens verwandt - mit Moritz Brand? Der war landesweit zu zweifelhaftem Ruhm gekommen, als er am 23. Juli 1908 die junge Bürgermeistertochter Grete Beier köpfen musste. Es war die letzte öffentliche Hinrichtung in Sachsen und für Moritz Brand ein Auftrag, der ihm nahezu das Herz brach. Roland Brand macht sich auf die Suche nach seinen eigenen Wurzeln. Er erfährt viel über den Beruf des Scharfrichters, über ein Leben außerhalb der Gesellschaft, über grausige Pflichten und ekelerregende Nebenjobs: Traditionell verdiente sich fast jeder Henker ein Zubrot als Abdecker. Tote Tiere einsammeln, die Häute verarbeiten, die Kadaver entsorgen - das war der stinkende, unspektakuläre Alltag der Scharfrichter. Am Ende seiner Recherche gelingt Roland Brand eine erstaunliche Entdeckung, die ihn zu einer hautnahen Bekanntschaft mit der dunklen Seite seiner Vorfahren führt.
(mdr)