Folgeninhalt
Objektivität versucht dieses Magazin erst gar nicht. Bei "Mr. Dicks" geht es immer um ein großes Thema und inspirierende, subjektive Ansichten darauf. In der dritten Folge steht die Lust im Mittelpunkt: Wegen ihr haben wir Sex auf die absurdesten Arten und Weisen, sie lässt uns essen, genießen, führt uns in Versuchung und kann für jeden etwas ganz anderes sein. Ganz unterschiedlich sind auch die Filme der Autoren: Die preisgekrönte Porno-Regisseurin Erika Lust hat zum Beispiel ihre 100 Momente der Lust verfilmt, ein Paar erzählt, warum es sich gerne die Luft wegdrückt und der britische Animationskünstler James Murray setzt den Akt des Essens in einer wie eine "Pleasure Machine" um. Außerdem war der schwedische Filmemacher David Kvart beim "Annual Mooning of Amtrak" in Kalifornien dabei, wo hunderte Amerikaner ihren Hintern für einen vorbeifahrenden Zug blankziehen und die Berliner Band Bonaparte hat einen exklusiven Lust-Song komponiert. Und natürlich dürfen wir auch wieder Mr Dicks selbst in seine Welt begleiten, die in dieser Folge noch schmutziger wird, als sie sowieso schon ist. Die filmischen Denkanstöße bei "Mr. Dicks" kommen aus allen Richtungen: Menschen, die eine Geschichte, eine Meinung oder eine Vision haben, inszenieren ihre Blickwinkel. Künstler, die sonst im Fernsehen nicht zu Wort kommen, können sich ausdrücken - egal in welcher Form. Mr. Dicks und sein Flamingo, animierte Kunstfiguren, bilden den Rahmen der Sendung, und sind gleichzeitig mindestens genauso lustig wie verstörend. Dabei entstehen ungewohnte, überraschende und unbequeme Geschichten - kein weichgespülter Einheitsbrei, sondern mutiges Autorenfernsehen.
(einsfestival)
Länge: ca. 30 min.